Hitze und Erkrankungswelle
Schnäppchenjäger werden beim Flohmarkt rund ums Spaichinger Rathaus fündig
Beim Klippeneck-Zeltlager müssen einige Teilnehmer früher heim.
- Zum 23. Mal hatten die Kinder die Chance, im Rahmen des Kinderferienprogramms ihre Urlaubskasse aufzubessern. Denn beim Flohmarkt in Spaichingens Stadtmitte rund ums Rathaus konnten sie zum Verkauf anbieten, was sie im eigenen Heim gefunden hatten. Zeitgleich zum Kinderflohmarkt fand auch der reguläre Wochenmarkt statt.
Es galt beim Flohmarkt, für andere möglichst attraktive Dinge zu finden, die zu Geld gemacht werden konnten. Wenn es nicht zu schwer fiel, sich von den Sachen zu trennen. Ganz so leicht war das aber dann doch nicht immer. Einzelstücke und Geschenke der Eltern waren tabu. Sie wurden nicht verkauft.
Zunächst war das Wetter nicht das Beste. Es regnete und die kleinen Verkäufer suchten mit ihren mühsam und liebevoll aufgebauten Ständen Unterschlupf unter den Hausdächern. Doch der Himmel schloss seine Schleusen, die geschäftstüchtigen Kinder zogen mit ihren Ständen wieder um, damit man sie schon von weitem entdecken konnte.
Als die Wetterkapriolen beendet waren, kamen auch die Besucher, und die Kauflaune stieg an. Jetzt kamen die Schnäppchenjäger auf ihre Kosten, um Fundstücke zu ergattern, aber auch die Kinder, die ihre Habseligkeiten verkaufen wollten. Alle waren in ihrem Element.
Die zehnjährigen Geschwister Ronja und Celine Ullrich waren mit ihrer Mutter Anita extra nach Spaichingen gekommen, um mit ihrer Großmutter Ingrid Klotz, die in der Stadt wohnte, ihre Habseligkeiten zu verkaufen. Ihr Angebot war groß. Sogar Inline-Skates boten sie zum Schnäppchenpreis an. Zum zweiten Mal waren sie in Spaichingens Ortsmitte mit ihrem Stand vertreten. Dass nicht jeder Cent in die Urlaubskasse für Spanien wanderte, war klar. Denn schließlich musste ja auch an den anderen Ständen gestöbert und zum Beispiel wichtige Bücher gekauft werden. Das war öfters der Fall, wichtige Dinge zu entdecken, die im eigenen Kinder- oder Jugendzimmer noch gefehlt hatten und jetzt unbedingt angeschafft werden mussten.
Einen überdimensionalen Minion zum Kuscheln sowie X-Box-Spiele boten die 13-jährige Michelle Schmidt, ihr Bruder Markus Schmidt (zehn Jahre alt) und ihr neunjähriger Freund Juri Sanfilippo aus Spaichingen an. Sie hatten ebenfalls bereits Erfahrung mit der Schnäppchenbörse unter freiem Himmel und erzählten, dass es im vergangenen Jahr sehr gut gelaufen sei. „Es macht Spaß, um sich im Urlaub etwas zu kaufen“, erzählte Michelle Schmidt. Doch dieses Jahr sehe es aufgrund des Regens nicht ganz so gut aus.
Für die Reise nach Berlin verkauften Sebastian Dreher, 18 Jahre, und seine 17-jährige Begleiterin, beide aus Tuttlingen, viele Kleidungsstücke, Spiele und Bücher. Auch sie haben schon gute Erfahrungen mit diesem Flohmarkt gemacht und sind zum zweiten Mal in Spaichingen mit dabei.
Das Angebot war für die Schnäppchenjäger umfangreich und attraktiv. Es gab viele Kleidungsstücke in allen möglichen Größen, Spiele, Spielzeugautos, aber auch Dekorationsartikel, Stofftiere und Leckereien, um sich von der Tour durch die vielen Verkaufsstände zu stärken. Unterstützung hatten die kleinen Verkäufer von ihren Müttern und Vätern, die auch auf die Kassen aufpassten.
Ein kleiner Junge trug überglücklich ein soeben erstandenes Keyboard durch die Menschenmenge. Und eine Frau transportierte voller Stolz eine große, geheimnisvoll aussehende Schachtel durch das bunte, geschäftige Treiben.