Wie Andy Feind die Depression besiegte
St. Georgener Autor liest aus seinem Buch „Gedankengewitter – Inmitten meines Depressionstornados“
(ls) - Es ist zehn Jahre her, da saß Andy Feind an den Bahngleisen und wollte sich das Leben nehmen. Heute möchte der junge Autor anderen Menschen helfen, die unter Depressionen leiden. In seinem Buch „Gedankengewitter – Inmitten meines Depressionstornados“schildert er sein Leben mit chronischer Depression. Am Mittwoch, 29. August, liest er um 18.30 Uhr im Mehrzweckraum des Bethel daraus vor.
Der Name Andy Feind, unter dem der St. Georgener Autor schreibt, ist ein Pseudonym, das ihn beruflich schützen soll. Eigentlich bedeutet es undefined - auf Englisch „unbestimmt“. „Gewählt habe ich es, weil ich mich durch die Depression so gefühlt habe“, hatte der Autor gegenüber unserer Zeitung im Juni erläutert. Mit seinem Buch sucht er bewusst die Öffentlichkeit, um über die Krankheit und ihre Folgen, aber auch um über mögliche Auswege aufzuklären.
Grund für Andy Feinds schwere Depression war der Tod seiner besten Freundin im Jahr 2001. Das Ereignis konnte er nie wirklich seelisch überwinden, stürzte immer tiefer in die Depression - bis er sich 2008 an den Bahnschienen in St. Georgen das Leben nehmen wollte. Doch kurz bevor er sein Vorhaben umsetzen konnte, hörte er Polizeisirenen und dachte, Familie und Freunde suchten nach ihm - der Auslöser für ihn, sein Leben zu ändern und einen Arzt aufzusuchen. An diesem Punkt nahm sein Leben eine neue, positive Wendung.
Der Gedanke, ein Buch zu schreiben, kam ihm 2016 während eines Tagesklinikaufenthaltes. Denn über seine Krankheit konnte Andy Feind schon immer sehr offen sprechen. Mit dem Buch möchte er „anderen Betroffenen zeigen, dass sie nicht alleine sind, Angehörigen deutlich machen, was der Betroffene durchmacht, und Leute sensibilisieren, die bisher nichts über die Krankheit wussten“.