Guido Wolf sieht Potenzial im Tourismus
Landesjustizminister erkundigt sich bei Gemeindebesuch über Buchheimer Ortsentwicklung
– Der Justiz- und Europaminister des Landes Baden-Württemberg, Guido Wolf, hat sich am Dienstag bei seinem Besuch in Buchheim über die Entwicklung der Gemeinde informiert.
Buchheims Bürgermeisterin Claudette Kölzow, mehrere Gemeinderatsmitglieder, Veronika Schorer vom Planungsbüro Planstatt Senner sowie die Bürgermeisterin von Gunningen Heike Ollech begrüßten den Landesminister Guido Wolf im Buchheimer Rathaus.
„Buchheim ist ein Ort mit sehr viel bürgerschaftlichem Sinn“, lauten die lobenden Eingangsworte von Wolf, der die neue Bürgermeisterin im Rahmen eines Gemeindebesuchs kennenlernen wollte. „Die Förderung des ländlichen Raums lag mir schon immer sehr am Herzen“, ergänzte Wolf, der laut eigenen Angaben ein großer Förderer der Erhaltung der Selbstständigkeit von kleinen Gemeinden wie Buchheim sei.
Als Pflichttermin in seinem Jahreskalender sei der traditionelle und weit über die Region hinaus bekannte Christkindlemarkt in Buchheim, der die kleine Gemeinde auszeichnet. Kölzow bezeichnet den Markt als „Aufgabe, die nicht ganz einfach ist, weil sie mit viel Arbeit verbunden ist“, sagte sie. Wolf erkundigte sich ebenso nach den Backhaus im Ort. „Das wird noch betrieben. Es ist eine tolle Sache, aber die Bequemlichkeit siegt in vielen Fällen“, gibt Kölzow zu. Die Bürgermeisterin teilte Wolf erfreulich mit, dass die Bevölkerungsanzahl in Buchheim wachse. „Wir haben vor allem auch junge Menschen und Familien, die ältere Gebäude kaufen und sanieren“, sagte sie und fügte hinzu, dass von neu erschlossenen Bauplätzen nur noch wenige übrig seien, was ebenso ein positiver Aspekt der Entwicklung der Gemeinde sei. Gerade junge Menschen, die wegen ihres Studiums oder ihrer Ausbildung aus Buchheim weggezogen seien, kämen laut Gemeinderatsmitglied Willi Holzenthaler wieder zurück in die Gemeinde. Wolf erkundigte sich zudem, ob die Menschen auch unter dem Sicherheitsaspekt auf das Land wie nach Buchheim ziehen. Der Bürgermeisterin sei dieses Argument nicht bekannt. „Buchheim hat immer eine gesunde Vorratspolitik betrieben, was die Ausweisung von Bauflächen angeht und ich will die Gemeinde weiterhin auf diesem Weg unterstützen“, so der Justizminister.
Als „Mammutaufgabe“für die Gemeinde bezeichnete Claudette Köl- zow die anstehende Sanierung des Rathauses und des Kindergartens. Diese Maßnahme beschäftigt die Buchheimer schon länger und soll in den kommenden Jahren in Angriff genommen werden. „Wir werden dafür alle Fördertöpfe abklopfen, aus denen wir Buchheim unterstützen können“, versicherte Wolf.
Mit auf den Weg nach Stuttgart gaben die Anwesenden Wolf den immer größer werdenden Verwaltungsaufwand in vielerlei Hinsichten, wie beispielsweise das Führen und Melden von Statistiken in immer kürzeren Abständen. Wolf möchte in Bezug auf diese Bürokratie-Problematik in Stuttgart genauer nachhaken und sich für die Buchheimer Anliegen stark machen.
Wolf auf dem „Buchheimer Hans“
Nachdem die Bürgermeisterinnen diese und weitere Themen angesprochen hatten, ging es mit einem Fußmarsch mehrere hundert Meter weiter zum Aussichtsturm „Buchheimer Hans“. Wolf ging voraus, marschierte die Treppen als erster bis ganz nach oben. Der Blick auf die Alpen blieb ihm aber aufgrund der Witterung verwehrt. Dennoch genoss er die Aussicht in alle Richtungen und erkundigte sich zum Turm. Kölzow betonte ausdrücklich, dass der Turm durchgehend geöffnet sei und für alle frei zugänglich. Unten angekommen erklärte ihm Veronika Schorer die bauliche Maßnahme zur Gestaltung eines Ruhebereichs am Aussichtsturm, die im Rahmen des „Landschaftspark Junge Donau“zur Hälfte von Landesmitteln gefördert werde und insgesamt rund 50 000 Euro koste. Die Bauarbeiten dazu sollen im September beginnen. Laut Schorer soll die Maßnahme innerhalb vier Wochen und damit definitiv vor dem ersten Wintereinbruch fertiggestellt werden.
In Buchheim gehe es darum, die Radwanderer vom viel befahrenen Donauradweg über den Bachtalweg hoch nach Buchheim zu diesem Aussichtsturm zu lenken. Dabei spiele laut Wolf und Kölzow das E-Bike eine große und wichtige Rolle, genauso der Ausbau von Radwegen und von entsprechenden Verweilstationen, wie den Turm und das Drumherum. „Ich bin überzeugt, dass Buchheim viel Potenzial hat, um auch im Tourismus eine Rolle zu spielen“, ist sich der Landesjustizminister sicher. Das Land unterstütze den Ausbau der touristischen Aktivitäten mit dem Tourismusinfrastrukturprogramm.
Wolfs Eindruck von Buchheim: „Ich habe gute Eindrücke mitnehmen dürfen. Das Bündel an Maßnahmen ist groß und eine so kleine Gemeinde braucht auch finanzielle Unterstützung“, sagte Wolf gegenüber unserer Zeitung abschließend.