Abrechnung mit Trump
Trauerfeier für McCain als Zeichen gegen den Präsidenten
(AFP) - Mit einer bewegenden Trauerfeier für den verstorbenen US-Senator John McCain hat das politische Washington ein Zeichen der überparteilichen Einigkeit gegen Präsident Donald Trump gesetzt. Trump, der auf Wunsch McCains nicht eingeladen war, ging währenddessen Golf spielen.
Die früheren Präsidenten Barack Obama und George W. Bush vermieden es, den abwesenden Präsidenten beim Namen zu nennen. Dennoch durchzog Kritik an Trumps polarisierendem Politikstil die Ansprachen in der Washingtoner Nationalkathedrale.
Die schärfste Distanzierung kam von McCains Tochter Meghan, die auf Trumps Wahlkampfslogan „Macht Amerika wieder groß“anspielte: „Das Amerika von John McCain muss nicht wieder groß gemacht werden, denn das war es schon immer“, sagte sie und erhielt dafür anhaltenden Applaus.
In einem drastischen Schritt
Amerika müsse einen überproportionalen Teil der Last schultern, hieß es in einer Begründung des US-Außenministeriums. Die UNRWA erkenne außerdem zu viele Personen als Flüchtlinge an und das Hilfswerk sei „hoffnungslos fehlerbehaftet“. Die Palästinenser verurteilten den Schritt am Samstag, die UNRWA bedauerte ihn. Für die Palästinenser ist der von US-Präsident Donald Trump beschlossene Zahlungsstopp ein weiterer Schlag ins Gesicht. Schon die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem im Mai war für sie ein schwerer Affront. Mit der Streichung der US-Mittel fallen für das Palästinenserhilfswerk nun fast 300 Millionen Euro im Jahr weg – ein Drittel des Gesamtbudgets von rund 947 Millionen Euro. (dpa)