Meditieren bis der Arzt kommt
Die thailändische Küche ist berühmt für ihre Leichtigkeit: Gemüse, Reisnudeln, Huhn und Kokosmilch sind wenig belastende Komponenten. Außerdem verschiedene Würzpasten, die nach Bedarf schärfebedingte Schweißperlen auf die Stirn des Essenden zaubern.
Aber auch die Thailänder sind nicht gefeit vor westlichen Ernährungsunsitten: Fertigessen und überzuckerte Süßgetränke hinterlassen ihre Spuren in der vormals gertenschlanken Bevölkerung. Und jetzt hat es sogar die buddhistischen Mönche erwischt, die doch eigentlich in Bedürfnislosigkeit vor sich hin meditieren sollen. Stattdessen hat eine aktuelle Erhebung ergeben, dass fast die Hälfte aller Ordensmänner an Übergewicht leidet. Mönche, das ist in Thailand so üblich, ernähren sich von dem, was zugewandte Mitmenschen ihnen in die Opferschale legen. Und das sind oft Chips und Cola.
Und weil es reichlich unbescheiden wäre, die Nahrungsalmosen zu verschmähen, futtern die Mönche, bis der Arzt kommt, beziehungsweise der Ernährungsberater. Einer der Spirituellen soll fast 140 Kilo wiegen. Damit hat er die meisten Buddhastatuen an Leibesfülle übertroffen. Die Appelle an die Bevölkerung, den Mönchen gesündere Almosen zu geben, haben bisher wenig gefruchtet. Das bewegungsarme Meditieren ist zudem nicht geeignet, um abzunehmen. Wie die Mönche jemals ihr Fett wegkriegen sollen, weiß im Moment also niemand. Wenigstens müssen sie an eine Bikinifigur keinerlei Gedanken verschwenden. Denn ihre Gewänder legen sie niemals ab. Und nichts kaschiert einen Bauch besser, als wallendes Orange. (nyf)