Ein Verkehrskonzept für Trossingen
Die Zahl der durchfahrenden LKW soll verringert werden
TROSSINGEN - Mit einem Verkehrsentlastungskonzept soll die Zahl der durch Trossingen und Schura fahrenden LKW reduziert werden. Der Gemeinderat hat nun die Stadtverwaltung beauftragt, ein solches Konzept zu erarbeiten und dafür erst einmal mit beteiligten Behörden zu sprechen und Daten, Zahlen, Fakten zu ermitteln.
Schon das Dorfentwicklungskonzept für Schura von 2017 hatte festgestellt, dass „das öffentliche Leben durch die schlechte Aufenthaltsqualität, hervorgerufen durch den starken Transitverkehr,“in Schura stark beeinträchtigt sei, auch wenn die Süd-Ost-Umgehung hier bereits Entlastung gebracht hat. Fast 9000 Fahrzeuge (genau: 8989, davon 436 LKW) fahren im Tagesschnitt (24 Stunden) an der Schuraer Kirche vorbei, wie eine Verkehrszählung des Landratsamts Tuttlingen ergeben hat. In einer Sitzung des Schurarer Ortschaftsrats im Juni hatte Ortschaftsrat Wolfgang Schoch unter dem Motto „Verkehrsentlastung durch intelligentere Verkehrsführung und Bündelung des Schwerlastverkehrs“einen möglichen Konzept-Vorschlag vorgelegt.
Dem Ortschaftsrat war es dabei wichtig, ein gesamtstädtisches Konzept zu entwickeln, bei dem eine Entlastung in Schura nicht zu Lasten der Trossinger Ortsdurchfahrt geht und umgekehrt.
„Wer sich in der Bevölkerung umhört, wird feststellen, dass die deutliche Verkehrsbelastung in den Durchgangsstraßen die Menschen stark beschäftigt“, so Stadt- und Ortschaftsrat Schoch im Gemeinderat. Dabei, so betonte er, ginge es nicht darum neue Straßen zu bauen, sondern durch verkehrsrechtliche Anordnungen den Schwerverkehr so zu lenken, dass der Durchgangsverkehr nicht durch die Stadt, sondern an dieser vorbei fahren muss, wie dies etwa in Tuttlingen der Fall ist.
Solche Anordnungen kann die Stadt Trossingen aber nicht alleine erlassen, weshalb Gespräche mit verschiedenen beteiligten Behörden nötig sind, um abzuklären, was an Anordnungen und Maßnahmen überhaupt möglich und machbar ist.
Dazu müsse die Stadt auch einschlägige „Zahlen, Daten, Fakten“vorlegen, so Schoch.
Im Gemeindedratsgremium wurde der Vorschlag für ein entsprechendes Entlastungskonzept allgemein begrüßt. Nicht nur, weil sich dadurch die „Aufenthaltsqualität“an Durchgangsstraßen, wie Hauptstraße oder Lange Straße erhöhen würde, sondern auch die Verkehrssicherheit, wie Stadtrat und Polizist Werner Dressler (Freie Wähler) betonte. Auch bei den 14- und 16-Jährigen im Jugendforum, so ergänzte Jürgen Vosseler (CDU), ist die Verkehrsbelastung bereits ein Thema. Bevor man mit den anderen beteiligten Fachbehörden reden kann und eventuell auch ein Fachbüro mit einem Konzept beauftrage, müssten, betonte Hilmar Fleischer (FDP), „Fakten, Zahlen, Daten“vorgelegt werden, „damit man weiß, worum’s geht“.
Stadtrat Gerhard Brummer (OGL) meinte, man sollte sich langfristig auch Gedanken über die Förderung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs machen, um auch die Zahl der PKW zu verringern. Erstmal aber, so Wolfgang Schoch, gehe es um die Reduzierung der LKW-Durchfahrten, die sich durch entsprechende Anordnungen lenken lasse.
Einstimmig beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung – zusammen mit den zuständigen Fachstellen und übergeordneten Behörden – Überlegungen für ein weiträumiges Verkehrsentlastungskonzept für die Gesamtstadt anzustellen.