ProTUT will die Händler schulen
Seminarreihe soll dabei helfen, ein Einkaufserlebnis für die Kunden zu schaffen
TUTTLINGEN - Der Wettbewerb im Einzelhandel ist groß: Internetkonkurrenz lautet das Schlagwort. Dem will sich der Gewerbe- und Handelsverein ProTUT, das Citymanagement der Stadt Tuttlingen und die Akademie Russo mit Unterstützung der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg entgegen stellen. „Es muss darum gehen, ein Einkaufserlebnis zu schaffen“, betont Citymanager Alexander Stengelin.
Gerade dieses Einkaufserlebnis fehle in Tuttlingen aber bisweilen noch. Der Grund: Im Einzelhandel arbeiten aufgrund des Fachkräftemangels immer mehr Menschen, die nicht klassisch den Einzelhandelsberuf erlernt haben. Daher seien Themen wie Verkaufsgespräche, Produktpräsentationen oder der Umgang mit Reklamationen oft nur grob angelernt. Die Organisatoren wollen nun mit der Seminarreihe „Händlerkolleg“die Kompetenz und Motivation der Teilnehmer im Arbeitsalltag steigern und somit ein Einkaufserlebnis für die Kunden schaffen.
Bei ProTUT stieß Stengelins Idee auf offene Ohren. „Der Handel ist selbst noch nicht unbedingt so weit, dass er das erkennt. Aber der Bedarf ist da, hier muss etwas passieren“, evaluierte Bettina Fillinger, Ressortleiterin Handel und Gastro bei ProTUT. Uwe Schwartzkopf, Geschäftsführer des Donaumarkts, und Rolf Sutter, Geschäftsführer von KohlerGehring, sind von der Idee überzeugt. „Einige Händler sehen, wo die Herausforderungen sind. Die Erkenntnisse aus dem Handel haben wir in das Händlerkolleg eingebunden und daraufhin die Module entwickelt“, erklärte Georg Russo, Inhaber der Akademie Russo, der die Seminarreihe anbietet. Das Händlerkolleg richte sich aber nicht nur an ungelernte Fachkräfte. Er ist davon überzeugt, dass auch ausgebildete Fachkräfte noch einiges lernen können. „Wir wollen auch vorhandenes Wissen bei den Einzelhändlern weiterentwickeln. Jeder Profisportler hat ja schließlich einen Trainer, um sich zu verbessern“, verdeutlicht Russo.
Die Seminarreihe „Händlerkolleg“kann jeder Mitarbeiter im Handel nutzen, um in sechs Modulen die eigenen Fähigkeiten weiter zu entwickeln und seine Kompetenzen zu erweitern. Zielsetzung ist besser zu beraten, erfolgreicher zu verkaufen und für den Kunden ein positives Einkaufserlebnis zu schaffen. Auf diese Weise die Beratungsqualität im Handel zu stärken sei ein Pilotprojekt für die Region, erklärte Lena Häsler, Projektleiterin Handel der IHK: „ProTUT sind die ersten, und wenn das Projekt erfolgreich ist, werden wir das weiter in der Region verbreiten.“