Marvin Schumacher in Junioren-Nationalteam berufen
Biathlet des SC Gosheim zeigt bei Deutschen Meisterschaften starke Leistungen – Erstes Kräftemessen mit Profis
(sz) - Bei den Deutschen Biathlonmeisterschaften in Altenberg und Oberhof hat sich Marvin Schumacher zuletzt mit der nationalen Spitze messen dürfen. Nun gehört der Sportler des SC Gosheim ein wenig mehr dazu. Schumacher wurde in den C-Kader – die Juniorennationalmannschaft – berufen.
Damit ist der Wintersportler für die ersten internationalen Juniorcups der Internationalen Biathlon Union (IBU) gesetzt und wird sich bei Lehrgängen des deutschen Skiverbandes mit den besten Nachwuchsathleten des Landes auf den kommenden Winter vorbereiten. Die Wettbewerbe in Altenberg und Oberhof, die im Abstand von einer Woche an den vergangenen beiden Wochenenden ausgetragen wurden, fanden wegen des engen Terminplans während des Winters wie in den Vorjahren vorzeitig und auf Skirollern statt. Für Schumacher, der noch in der Juniorenklasse startet, war es das erste Kräftemessen mit der deutschen Biathlonelite als Profi. Seit den letzten Abiturprüfungen ist der Gosheimer Mitglied der BadenWürttembergischen Elitegruppe rund um die Weltcupläufer Benedikt Doll und Roman Rees.
Zum Auftakt stand im sächsichen Altenberg der Sprintwettkampf über 10 Kilometer auf dem Programm.Jeweils einmal musste stehend und liegend geschossen werden. Mit null Fehlern liegend startete Schumacher gut in den Wettkampf. Im Stehendanschlag verfehlte er aber vier der fünf Scheiben. Seine starke Laufleistung brachte ihm den guten 23. Rang ein. Der Tagessieg ging an Johannes Kühn (Reit im Winkel) vor Niklas Homberg (Berchtesgaden) und Dominik Reiter (Ruhpolding). Die Qualität des Feldes zeigte sich auch an der Tatsache, dass der amtierende Olympiasieger Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) nicht über Rang sechs hinauskam.
Beim Verfolgungswettkampf über 12,5 Kilometer lief Schumacher vielleicht das beste Rennen seiner bisherigen Karriere. Neben der gewohnt guten Laufleistung zeigte er auch am Schießstand sein Potential. Er verfehlte bei vier Schießeinlagen – zweimal stehend, zweimal liegend – nur drei Scheiben und verbesserte sich zum Vortag um zwei Plätze auf Rang 21. Dabei erzielte er die schnellste Nettozeit bei den Junioren, die für die Qualifikation der Winterwettkämpfe relevant ist. Den deutschen Meistertitel sicherte sich Peiffer vor seinem Weltcupkameraden Erik Lesser (Frankenhain) und Kühn.
Zum Auftakt des zweiten Meisterschaftsteils in Oberhof fand ein Langlaufrennen über 10,5 Kilometer statt. In diesem Rennen startete neben der nationalen Biathlonelite auch die deutschen Top-Langläufer. Letztlich dominierten aber die Biathleten. Benedikt Doll (Breitnau) gewann vor Kühn und Simon Schempp (Uhingen). Schumacher hatte weniger als zwei Minuten Rückstand, was im Gesamtergebnis Platz 25 bedeutete. Bei den Junioren war mit Danilo Riethmüller (Clausthal-Zellerfeld) nur ein Sportler schneller als der Gosheimer.
Das Massenstartrennen über 15 Kilometer bildete den Abschluss der Einzelrennen und der Winterqualifikation. Schumacher erwischte dabei kein gutes Rennen und leistete sich bei den vier Schießeinlagen zwölf Fehler. Auf der Laufstrecke machten sich zudem die Strapazen der Vortage bemerkbar. Der Gosheimer erreichte nur Platz 37.
Deutscher Meister im Massenstart wurde Phillipp Horn (Frankhein), der sich vor Matthias Dorfer (Marzoll) und Roman Rees (Schauinsland) durchsetzen konnte. Den Abschluss der Meisterschaften bildeten traditionell die Staffelwettkämpfe der Landesverbände. Den Meistertitel sicherte sich Thüringen vor der bayerischen Staffel und dem Team aus Baden-Württemberg. Schempp, Doll und Rees holten die Bronze-Medaille. Schumacher ging mit zwei Sportlern aus Sachsen-Anhalt in einer gemischten Staffel ins Rennen und wurde Zehnter.