Butz bestraft Kolbinger Konzeptverlust
Fußball-Kreisliga A2: Renquishausen siegt nach 0:2 noch gegen nachlassenden SVK
- Der SV Renquishausen bleibt in der Fußball-Kreisliga A2 in der Erfolgsspur. Das 4:2 (1:2) im Heuberg-Derby gegen den SV Kolbingen war das fünfte Spiel in Serie ohne Niederlage. Dass es überhaupt zu einem Punkt reichte, hatten die Gastgeber ihrem Spielertrainer zu verdanken. Torjäger Marius Butz erzielte alle vier Renquishausener Tore.
Der Stürmer markierte kurz vor dem Pausenpfiff (45.) den Anschlusstreffer und machte mit einem Hattrick in der zweiten Hälfte (52., 67., 85.) den Sieg perfekt. Valentin Hipp (34.) und Julian Weiß (38.) hatten den SVK in Führung geschossen. „Renquishausen war besser. Das muss ich jetzt einfach so sagen“, meinte Gäste-Coach Michael Weidemann, der sich über die Nachlässigkeit seines Teams nach dem 2:0-Vorsprung ärgerte. „Wir haben unsere taktische Route verlassen“, meinte Kolbingens Trainer.
Die Gäste waren zunächst auf die Absicherung ihres Tores aus. Dies gelang in der ersten Halbzeit gut. Der SVR kam kaum zu Chancen. Vieles in der Partie spielte sich zwischen den Strafräumen ab und war Stückwerk. Kaum einmal schaffte es eine Mannschaft, den Ball über mehrere Stationen zu kombinieren. „Lange war es ein Abtasten. Keine Mannschaft wollte ins offene Messer laufen“, sagte Butz, der mit seiner Einschätzung mit Weidemann übereinstimmte.
Nach zwei Halbchancen nach Standardsituationen auf beiden Seiten stand es plötzlich 0:1. Nach einem Freistoß spielte Ralf Sigrist steil auf Valentin Hipp. Der Offensivspieler war vor Renquishausens Schlussmann Mario Gentner am Ball und schob zum 0:1 ein (34.). Möglicherweise war der Torhüter noch mit dieser Situation beschäftigt. Denn nur zwei Minuten später wirkte Gentner nicht bei der Sache. Einen Schuss von Weiß aus über 20 Metern ließ der Torhüter erst gegen die Brust prallen und schaufelte sich den Ball zum 0:2 (38.) selbst ins Netz.
Die Entscheidung schien gefallen. Zumal den Gastgebern offensiv nichts einfiel. Mit dem Anschlusstreffer kurz vor der Pause keimte dann noch einmal Hoffnung auf. Nach einem Konter des SVR konnte Kolbingen die Situation nicht klären. Butz drückte den Ball aus dem Fünfmeterraum ins Netz. „Das war wichtig“, sagte der Torschütze, der sein Team in der Pause aufrüttelte. „Die Leistung in der ersten Halbzeit war gar nichts. Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen sich auf das konzentrieren, was uns ausmacht: Kampf, Wille, Leidenschaft.“
Die Gastgeber kehrten auch deutlich engagierter auf den Rasen zurück. Kolbingen wurde früher attackiert, schaffte es nicht, dagegenzuhalten. Nach 52 Minuten war Butz zur Stelle. SVK-Schlussmann Kevin Köhler hatte einen Schuss von Florian Beck abprallen lassen. Im Gegenzug hatte Kolbingens Patrick Garnier die Führung auf dem Fuß. Er wurde aber noch abgeblockt. Dies war aber eine seltene Chance der Gäste.
Auf der Gegenseite nutzte Butz seine Gelegenheiten zum 3:2 und 4:2 (67., 85.). „Ich fackel eben nicht lange“, meinte der Torjäger mit einem Grinsen.
Etwas ratlos war dagegen Weidemann. „Ich bin ratlos. In der zweiten Halbzeit haben wir unser Konzept verloren. Dass wir wieder so einbrechen, macht mir schon Gedanken“, erklärte der SVK-Coach, dessen Team nun seit drei Spielen auf einen Sieg wartet.