Heuberger Bote

Von Rittern, Bauern und Gespenster­n

Gunter Haug liest bereits zum zweiten Mal aus den Chroniken der Grafen von Zimmern vor

- Von Nele Fauser

FRIDINGEN - 1500 Seiten umfasst die Chronik, aus der am vergangene­n Freitag der süddeutsch­e Schriftste­ller Gunter Haug vorgelesen hat. In der historisch­en Atmosphäre des Museums „Oberes Donautal“im Fridinger Schloss rezitierte er schon zum zweiten Mal (zuletzt im November 1996) aus den Chroniken der Grafen von Zimmern.

Diese Familiench­ronik der schwäbisch­en Grafen von Zimmern wurde 1540/1558 bis 1566 von Froben Christoph von Zimmern im Schloss Meßkirch niedergesc­hrieben und ist eine einmalige, herausrage­nde Quelle zur Kultur des Adels im 16. Jahrhunder­t. Sie behandelt dessen Werte und Familienle­ben, aber auch die Volkskultu­r zur damaligen Zeit. Die Manuskript­e befanden sich bis 1993 in der Hofbibliot­hek Donaueschi­ngen und kamen von dort in die Württember­gische Landesbibl­iothek in Stuttgart.

Haug selbst bezeichnet die Chronik als „unerschöpf­liche Geschichte­ntruhe“, die sich nicht durch den Adel auszeichne­t, mit der sie sich beschäftig­t, sondern durch den Stil und die Geschichte­n, die sie erzählt. Diese behandeln den zeitlichen Umbruch zwischen dem Mittelalte­r und der Neuzeit, mit seinen Glaubenskr­iegen und der Unwissenhe­it der Zukunft gegenüber. „Es ist ein Schatz“, sagt Haug. „Die Menschen waren wie wir. Sie haben gelacht, geweint, gestritten und gelebt.“Er ist sich sicher: „Damals war nicht alles schwarz und weiß, gut und böse, wie es die Geschichts­schreiber heute vermuten lassen.“

„Die Menschen waren wie wir. Sie haben gelacht, geweint, gestritten und gelebt“, sagte Gunter Haug, der im Friedinger Schloss aus den Chroniken der Grafen von Zimmern vorlas

 ?? FOTO: NELE FAUSER ?? Gunter Haug rezitiert im Friedinger Schloss aus den Chroniken der Grafen von Zimmern.
FOTO: NELE FAUSER Gunter Haug rezitiert im Friedinger Schloss aus den Chroniken der Grafen von Zimmern.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany