Trotz Sieges: Cortina will nicht locker lassen
Wild Wings beenden Niederlagenserie und atmen auf – SERC-Trainer warnt bereits wieder
VS-SCHWENNINGEN - Die Negativserie ist beendet: Dementsprechend riesig war die Erleichterung bei den Schwenninger Wild Wings nach dem 5:3-Heimerfolg gegen die Iserlohn Roosters in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). „Nach so langer Zeit endlich wieder ein Sieg. Da fällt soviel von einem ab“, atmete Stürmer Mirko Höfflin auf.
Zuvor hatte der SERC elf Niederlagen in Folge einstecken müssen. „Endlich wurden wir belohnt. Es war eine tolle Teamleistung. Fünf verschiedene Spieler haben die fünf Tore geschossen“, freute sich Trainer Pat Cortina. In den zwölf Partien zuvor waren dem SERC in regulärer Spielzeit höchstens zwei Tore gelungen. Den Treffer zum 5:3 markierte Marcel Kurth. „Mit dem Sieg fällt eine Riesenlast von den Schultern. Dadurch, dass ich das wichtige fünfte Tor machen konnte, fühlt sich das noch tausendmal besser an“, strahlte der 24-Jährige, der sein erstes Saisontor erzielte.
Zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich hatte Höfflin getroffen. „Es war irgendwo abzusehen, dass wir einen Sieg einfahren. Wir haben die vergangenen Partien gut gespielt, uns gesteigert und irgendwann wirst du belohnt“, meinte der 26-Jährige. In der Tat: Die Wild Wings hatten am Donnerstag bei der 2:4-Niederlage beim deutschen Meister EHC Red Bull München unter den Augen von Bundestrainer Marco Sturm auch schon gut mitgehalten.
Cortina: „Dürfen nicht denken, wir haben etwas erreicht“
Der starke Auftritt, den Höfflin in München hingelegt hatte, gab bei Bundestrainer Sturm aber nicht den Ausschlag, den Schwenninger Stürmer für den Deutschland-Cup (8. bis 11. November in Krefeld) einzuladen. „Ich hatte schon am Mittwoch vom Bundestrainer eine Email bekommen, dass ich beim DeutschlandCup dabei bin. Ich habe mich sehr gefreut. Das war eine Bestätigung, dass wir als Wild Wings trotz der Niederlagen und damit auch ich nicht so schlecht spielen.“
Auch Cortina fand neben den drei Punkten weitere positive Aspekte des Sieges. „Es war eine große Freude für mich, nach dem Spiel in die Kabine zu gehen und den Jungs zum Sieg zu gratulieren, anstatt sie wieder aufrichten zu müssen“, meinte der Schwenninger Trainer. Der Übungsleiter drückte im nächsten Moment aber auch schon wieder auf die Bremse. „Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen und denken, wir hätten etwas erreicht. Wir müssen weiter an unserem Prozess bleiben.“Er werde, sagte Cortina, deshalb in der Trainingsarbeit nichts verändern. „Wir müssen genauso intensiv weiterarbeiten. Es wäre schlecht, wenn die Spieler es jetzt lockerer nehmen würden.“
GmbH genehmigt Geld für einen Neuzugang
Höfflin glaubt, dass der Sieg durchaus mehr Freude und Spaß am Spiel bringen wird. „Er gibt uns einen Schub. Denn das Positive überwiegt jetzt wieder.“Am kommenden Freitag empfangen die Wild Wings den Tabellenzehnten Krefeld Pinguine, am Sonntag gastieren sie beim Tabellenzweiten Düsseldorfer EG. Bis dahin soll sich auch die personelle Situation bei den Neckarstädtern entspannt haben. Die Stürmer Stefano Giliati und Phil McRae sollen dann auch wieder mitwirken können. Auch bei Andrée Hult besteht laut Manager Jürgen Rumrich zumindest die Hoffnung, dass er auflaufen kann. Der sportlich Verantwortliche ist laut eigener Aussage weiter bemüht, noch einen Spieler zu verpflichten. Bislang ist er aber noch nicht fündig geworden.
Der geschäftsführende Gesellschafter der Wild Wings, Michael Werner, gab nun auch öffentlich bekannt, dass die GmbH das Budget für eine Spielerverpflichtung bereitgestellt habe und es eben nur darum gehe, auch wirklich einen Mann zu finden, der Schwenningen weiterhilft. Werner gab zu, eine Fehleinschätzung vorgenommen zu haben. „Der Abgang von Will Acton ist nicht so im Kollektiv aufzufangen, wie wir uns das vorgestellt haben.“Werner machte aber klar, dass die Wild Wings auch in Zukunft in der DEL spielen wollen. „Der Standort Schwenningen steht nicht in Frage“, versicherte der Wild-Wings-Boss.