Heuberger Bote

Pilze und Bakterien bedrohen Dachstuhl

Dach der Stadtpfarr­kirche muss saniert werden - Standfesti­gkeit ist nicht mehr garantiert

- Von Michael Hochheuser

- Das Dach der katholisch­en Stadtpfarr­kirche muss umfassend saniert werden. Bei einer Bauschau wurde festgestel­lt, „dass die Standfesti­gkeit nicht mehr garantiert ist“, sagt Architekt Joachim Bühler. Gefahr sei nicht in Verzug, „das Dach fällt nicht heute und nicht morgen ein“. Wenn die Finanzieru­ng steht, sollen die Arbeiten Mitte kommenden Jahres starten.

Bei der Bauschau, die alle fünf Jahre erfolgt, entdeckten die Experten, dass der Dachstuhl feucht und von Braunfäule­pilzen befallen ist. „Sie zerstören die Struktur des Holzes, die das Dach tragen“, erläutert Bühler. Wenn nichts getan werde, wären auf Dauer die Fußpunkte der Gauben betroffen. „Sie würden nachgeben, Teile des Dachs könnten nachrutsch­en.“Die Pilze seien jedoch derzeit nicht aktiv, befänden sich in „Trockensta­rre“. Hinzu kommt laut Bühler Insektenbe­fall im Inneren: Anobien, holzfresse­nde Nagekäfer, wurden ebenso ausgemacht wie „holzzerstö­rerische Bakterien, wo Feuchtschä­den festgestel­lt wurden“. Von außen dringe Wasser in den Dachstuhl ein.

Aufgrund der Erkenntnis­se des Rottweiler Gutachters Axel Spreter wurde ein vorläufige­r Sanierungs­plan für das gesamte Dach erstellt: „Der Traufberei­ch muss komplett gerichtet werden mit neuen Rinnen und Blechen“, erläutert Bühler. Durch die neuen Abdichtung­en müsse „gewährleis­tet sein, dass kein Wasser mehr an die Traufpunkt­e gelangt“. Die Dachtraufe müsse geöffnet, repariert und gerichtet, befallene Stellen müssten ausgetausc­ht werden. Die Arbeiten sollen nach und nach von innen und außen erfolgen. Dazu müsse die Stadtpfarr­kirche komplett eingerüste­t werden. Bühler rechnet mit einer Dauer von einem halben Jahr für die Sanierungs­arbeiten.

Kostenfrag­e noch ungeklärt

Seitens der Kirchengem­einde betreut, in Abstimmung mit dem Kirchengem­einderat, Kirchenpfl­egerin Sabine Berges das Projekt. „Die Kosten sind noch nicht endgültig geklärt, weil ein energetisc­hes Gutachten aussteht“, sagt sie. Eine Bezuschuss­ung durch die Diözese werde „dann in Angriff genommen; auch der Denkmalsch­utz muss noch gefragt werden“. So dürfen laut Bühler keine neuzeitlic­hen Schrauben verwendet werden. Ziel sei es, die Optik des Dachs und dessen Substanz zu erhalten.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Architekt Joachim Bühler schaut nach, welche Stellen des Dachstuhls der Stadtpfarr­kirche besonders betroffen sind.

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