Im Notfall geht’s über den Radweg
Im kommenden Jahr bekommt der Stadtteil Gölten eine separate Feuerwehrzufahrt
- Im kommenden Jahr soll der Trossinger Stadtteil Gölten eine separate Feuerwehrzufahrt bekommen. Die Stadtverwaltung reagiert damit auf Anwohnerproteste rund um das Wohnbauprojekt am Stadtgarten.
Als im vergangenen Jahr klar wurde, dass auf der freien Fläche im Stadtgarten auf Gölten Mehrfamilienhäuser gebaut werden, formierte sich unter den Bewohnern Göltens Protest, kurzzeitig gründete sich sogar eine Bürgerinitiative. Die hohe Verkehrsbelastung und fehlende Parkplätze waren zwei Kritikpunkte, die die Bürger vorbrachten. Aber auch die Sorge, dass die einzige Zufahrtsstraße ins Wohngebiet im Notfall ein Nadelöhr für Rettungsdienste und Polizei sein könnte.
Die Stadtverwaltung hat nun deshalb ein Ingenieurbüro beauftragt, eine Ersatz-Feuerwehrausfahrt zu planen. Künftig soll die Aus- und Einfahrt für die Rettungskräfte über die Heinz-Mecherlein-Straße im Bereich des vorhandenen Geh- und Radwegs möglich werden. Der bereits vorhandene Weg soll auf vier Meter verbreitert und durch eine kleine Rampe auf das Höhenniveau der Heinz-Mecherlein-Straße gebracht werden. Die Baukosten dafür liegen, so Frank Zepf vom Tiefbauamt, bei rund 72 000 Euro.
Poller als Sperren
Damit Autofahrer den Weg nicht als unerlaubte Abkürzung nutzen, sollen Poller aufgestellt werden. Die Rettungskräfte können diese bei Bedarf wegklappen.
Sollte jemals, zum Beispiel wegen einer Baustelle, die reguläre Ausfahrt gesperrt werden müssen, soll die Feuerwehrzufahrt zur Behelfsstraße werden. Dafür sei dann der Einsatz von Baustellenampeln nötig, um den Verkehr sicher aus dem Wohngebiet auf die Heinz-Mecherlein-Straße zu führen, so Zepf. Die Wahrscheinlichkeit, dass es wirklich zu einer solchen Vollsperrung kommen werde, sei aber sehr gering, so seine Einschätzung.
Die Gemeinderäte stimmten dem Entwurf einstimmig zu, hatten aber noch ein paar Ergänzungen. Willi Link von der FDP wollte wissen, warum ein externes Ingenieurbüro die Planungen erstellt hat und nicht die hauseigenen Planer. „Sonst hätte es bis nächstes Jahr gedauert“, wies Zepf auf die Arbeitsbelastung im Baudezernat hin.
Jürgen Vosseler (CDU) forderte weitere Veränderungen auf Gölten. Die Einmündung des Fliederwegs sei ein „Flaschenhals“. Hier müsse „dringend etwas geschehen“, so Vosseler. Hilmar Fleischer von der FDP unterstrich diese Forderung.