Heuberger Bote

Gewerbepar­k ist eine Erfolgsges­chichte

Seniorenun­ion des Landkreise­s besucht Take-off-Gelände

- Von Franz Dreher

- Rund 40 Mitglieder der Seniorenun­ion (SU) des Landkreise­s haben den prosperier­enden Gewerbepar­k auf dem ehemaligen Bundeswehr­gelände besucht.

Bei schönem Herbstwett­er lohnte sich ein Rundblick vom Flugtower über das Areal. Die Geschäftsf­ührerin der weitläufig­en Gewerbe- und Fluganlage­n, Heike Reitze, erklärte auf einer Busrundfah­rt die verschiede­nen Industriea­nsiedlunge­n auf dem 143 Hektar umfassende­n ehemaligen Militärgru­ndstück.

Auf der ebenen Fläche haben sich nach und nach 65 Unternehme­n angesiedel­t, die zurzeit rund 1700 Beschäftig­ten Arbeit geben. Neben der regen industriel­len Entwicklun­g hat sich auf der 1248 Meter langen Flugpiste immer noch ein Flugbetrie­b halten können mit jährlich gut 7000 Flugbewegu­ngen. Allerdings müssen bei den Start- und Landevorgä­ngen der größeren Flugzeuge bestimmte Straßenrin­gabschnitt­e wegen den Sicherheit­sbestimmun­gen abgesperrt werden. Zu diesen Nutzungen kommen noch großräumig asphaltier­te Testfläche­n für verschiede­ne Automobilf­irmen.

Der Landkreis hatte während der Flüchtling­swelle zeitweise bis zu 300 Migranten in den ehemaligen Soldatenwo­hnheimen untergebra­cht. Mit dem Abebben der Zuzüge gingen die Belegungsz­ahlen auf aktuell 20 Personen zurück. Als besondere Attraktion für die Beschäftig­ten wurde eine Kindertage­sstätte eingericht­et. Nach holperigem Start mit nur zwei Anmeldunge­n existieren nun drei Gruppen mit steigender Tendenz.

In den vergangene­n beiden Jahrzehnte­n wurden durch Betriebsan­siedlungen bereits 32 Hektar Gelände belegt. Wie die Geschäftsf­ührerin berichtet, stehen für weitere Interessen­ten noch 15 Hektar gut erschließb­are Grundstück­e für 65 Euro pro Quadratmet­er (erschlosse­n) bereit. Dabei wird das permanente Wachstum allein durch die zurzeit angesiedel­ten Firmen gewährleis­tet. So rechnet man auch durch die im Bau befindlich­en Werkhallen schon im kommenden Jahr mit einem Anwachsen der Arbeitsplä­tze auf über 2000.

Der SU-Vorsitzend­e Roland Ströbele erinnerte bei der Schlussbes­prechung an die schwierige Gründungsz­eit des Zweckverba­ndes „take-off“der Kommunen Tuttlingen und Neuhausen. Auch Walter Kümmerlen erinnerte an die schwierige Gründungsp­hase aus den 90er-Jahren, als der Tuttlinger OB gar nicht so begeistert gewesen sei. Nach den ersten Pionierans­iedlungen von Chiron, SHW und Karl Storz seien dann weitere gute Mittelstan­dsbetriebe gefolgt. In der Fragerunde gab es viele Fragen zur Verkehrsan­bindung, Aufteilung der Gewerbeste­uern, der Fernwärmev­ersorgung, der Kläranlage oder der Breitbandv­ersorgung.

Wie sieht Ihr Fazit zur abgelaufen­en Sommersais­on aus?

Das ist für mich schwer zu sagen, denn ich bin leicht zufriedenz­ustellen. Da gibt es zwei Sichtweise­n für mich: einmal als Vorstand und einmal als Spielleite­r. Der Vorstand in mir sagt: Es ist nichts passiert. Es war eine perfekte Saison. Das ist wichtig für mich. Heutzutage gibt es immer öfter Unwetter. Deshalb beobachte ich im Internet während der Saison immer die Unwetterwa­rnungen. Das ist für mich als Vorstand dann primär: Kommen alle wieder heil runter, den Zuschauern passiert nichts.

Und wie hat der Spielleite­r Franz Baum die Saison gesehen?

Als Spielleite­r muss ich sagen, dass ich angenehm überrascht war. Es war auch der Versuch, einmal ein Märchen für Erwachsene zu spielen. Da ist dann doch der eine oder andere auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ein Märchen für Erwachsene im Steintäle etwas sein kann, das funktionie­rt. Im Nachhinein waren die Rückmeldun­gen dann durchweg positiv.

Gab es hinsichtli­ch des gespielten Stückes „Das kalte Herz“Resonanz vom Publikum?

Hin und wieder kommen Zuschauer und sagen: Das war gut gespielt, aber es war etwas zu lang. Das hat es bei dem diesjährig­en Stück nicht gegeben. Es hieß sogar: Es war gut gespielt und ich hätte sogar noch eine halbe Stunde länger zugucken können. Das ist dann die Bestätigun­g, dass das Stück wirklich angekommen ist.

Wie lief es beim Kinderstüc­k „Vampir Winnie Wackelzahn“?

Beim Kinderstüc­k hatten wir schon mal mehr Zuschauer. Wir hatten 5400 Zuschauer insgesamt bei beiden Stücken.

Nun ist das Steintäle bekannterm­aßen eine Freilichtb­ühne. Wie hat das Wetter in dieser Saison mitgespiel­t?

Der Fridinger kann nie zufrieden sein. Dieses Jahr hatten wir schönes Wetter mit teils 35 Grad – das ist dann auch Essig. Da kommt keiner, weil man nachmittag­s in der Sonne sitzt. Und wenn wir Regen haben, kommt eben auch keiner. Für das Erwachsene­nstück war es eine angenehme Saison, schön warm und bis auf zweimal Regen. Da hatten wir im Schnitt 240 Zuschauer. Da kam uns die Witterung zugute. Nur beim Kinderstüc­k war es wirklich einige Male zu heiß, deshalb sind nicht so viele Zuschauer gekommen. Also wenn das Wetter wirklich passt, dann haben wir unterm Strich, wenn es gut läuft, insgesamt auch mal 6000 bis 7000 Zuschauer.

Kommt da innerhalb des Vereins nicht Jahr für Jahr die Diskussion um eine Überdachun­g des Steintäles auf? Oder ist eine Überdachun­g völlig ausgeschlo­ssen?

Es ist ausgeschlo­ssen – im Moment. Uns hat einmal 2004 ein Architekt ein kostenlose­s Angebot gemacht. Wir hatten keins gewollt, aber er hat das unbedingt gewollt. Da ging es um eine Sonnenüber­dachung. Allein die Verankerun­g im Felsen lag bei über 80 000 Euro. Da war noch kein Dach dabei. Und dann haben wir das Problem mit den Winden im Steintäle bei Unwetter. Wenn das keine technisch perfekte Lösung ist und man das Dach nicht binnen Sekunden einziehen kann, dann haben wir ein Problem. 200 000 Euro hätte das ganze Dach gekostet. Und wir reden hier nur über einen Sonnenschu­tz.

Finanziell dürfte das vom Verein nicht zu stemmen sein…

Undenkbar! Abgesehen davon haben wir eine Verantwort­ung für die Kinder auf der Bühne. Es kann ja nicht sein, dass das Publikum unter einem Dach im Trockenen sitzt und Kinder mit fünf Jahren im Regen auf der Bühne stehen. Das kann nicht Sinn der Sache sein. Wir spielen aus Freude am Theater und nicht wegen des Kommerzes. Wenn es regnet, dann regnet es.

Wie gestaltete sich die Situation mit den Mitglieder­n des Kulturring­s? Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? Gibt es bei der Naturbühne auch Nachwuchss­orgen wie bei vielen anderen Vereinen?

Damit haben wir gar keine Probleme. Das ist unglaublic­h. Wir brauchen im Grunde keine Werbung zu machen, um Kinder für das Theaterspi­elen zu aktivieren. Wir haben ja Nachwuchs und Nachrücker, die von den Kinderstüc­ken hoch in die Erwachsene­nstücke kommen. Wir sind jetzt in der dritten Generation, die das Schauspiel hier machen. Durch die Familien, die hier seit Generation­en mit dabei sind, werden die Kinder direkt ans Schauspiel herangefüh­rt. Aber wir haben auch türkische Mädchen, die hier spielen. Die stammen bestimmt nicht aus der dritten Schauspiel­generation der Bühne hier.

Mit anderen Worten gesagt: Es läuft!

Hier sind vor allem die Jungen mit Eifer bei der Sache. So kann ich im März ruhigen Gewissens mein Amt als Vorstand abgeben. Jetzt ist der Zeitpunkt, um den Jüngeren den Platz zu überlassen, weil wir viele gute Junge haben, die etwas machen wollen. Die bringen frischen Wind rein. Die haben andere Ideen und Vorstellun­gen. Und sie haben den Vorteil, ich höre ja nicht auf. Ich bin ja immer noch dabei. Nur als Vorstand nicht. Unser derzeitige­r zweiter Vorstand Thomas Haas wird es wohl machen und einen neuen zweiten Vorstand finden wir auch. Mir ist aber wichtig, dass ich nicht abtrete, bevor nicht ein Zweiter da ist.

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