Gewerbepark ist eine Erfolgsgeschichte
Seniorenunion des Landkreises besucht Take-off-Gelände
- Rund 40 Mitglieder der Seniorenunion (SU) des Landkreises haben den prosperierenden Gewerbepark auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände besucht.
Bei schönem Herbstwetter lohnte sich ein Rundblick vom Flugtower über das Areal. Die Geschäftsführerin der weitläufigen Gewerbe- und Fluganlagen, Heike Reitze, erklärte auf einer Busrundfahrt die verschiedenen Industrieansiedlungen auf dem 143 Hektar umfassenden ehemaligen Militärgrundstück.
Auf der ebenen Fläche haben sich nach und nach 65 Unternehmen angesiedelt, die zurzeit rund 1700 Beschäftigten Arbeit geben. Neben der regen industriellen Entwicklung hat sich auf der 1248 Meter langen Flugpiste immer noch ein Flugbetrieb halten können mit jährlich gut 7000 Flugbewegungen. Allerdings müssen bei den Start- und Landevorgängen der größeren Flugzeuge bestimmte Straßenringabschnitte wegen den Sicherheitsbestimmungen abgesperrt werden. Zu diesen Nutzungen kommen noch großräumig asphaltierte Testflächen für verschiedene Automobilfirmen.
Der Landkreis hatte während der Flüchtlingswelle zeitweise bis zu 300 Migranten in den ehemaligen Soldatenwohnheimen untergebracht. Mit dem Abebben der Zuzüge gingen die Belegungszahlen auf aktuell 20 Personen zurück. Als besondere Attraktion für die Beschäftigten wurde eine Kindertagesstätte eingerichtet. Nach holperigem Start mit nur zwei Anmeldungen existieren nun drei Gruppen mit steigender Tendenz.
In den vergangenen beiden Jahrzehnten wurden durch Betriebsansiedlungen bereits 32 Hektar Gelände belegt. Wie die Geschäftsführerin berichtet, stehen für weitere Interessenten noch 15 Hektar gut erschließbare Grundstücke für 65 Euro pro Quadratmeter (erschlossen) bereit. Dabei wird das permanente Wachstum allein durch die zurzeit angesiedelten Firmen gewährleistet. So rechnet man auch durch die im Bau befindlichen Werkhallen schon im kommenden Jahr mit einem Anwachsen der Arbeitsplätze auf über 2000.
Der SU-Vorsitzende Roland Ströbele erinnerte bei der Schlussbesprechung an die schwierige Gründungszeit des Zweckverbandes „take-off“der Kommunen Tuttlingen und Neuhausen. Auch Walter Kümmerlen erinnerte an die schwierige Gründungsphase aus den 90er-Jahren, als der Tuttlinger OB gar nicht so begeistert gewesen sei. Nach den ersten Pionieransiedlungen von Chiron, SHW und Karl Storz seien dann weitere gute Mittelstandsbetriebe gefolgt. In der Fragerunde gab es viele Fragen zur Verkehrsanbindung, Aufteilung der Gewerbesteuern, der Fernwärmeversorgung, der Kläranlage oder der Breitbandversorgung.
Wie sieht Ihr Fazit zur abgelaufenen Sommersaison aus?
Das ist für mich schwer zu sagen, denn ich bin leicht zufriedenzustellen. Da gibt es zwei Sichtweisen für mich: einmal als Vorstand und einmal als Spielleiter. Der Vorstand in mir sagt: Es ist nichts passiert. Es war eine perfekte Saison. Das ist wichtig für mich. Heutzutage gibt es immer öfter Unwetter. Deshalb beobachte ich im Internet während der Saison immer die Unwetterwarnungen. Das ist für mich als Vorstand dann primär: Kommen alle wieder heil runter, den Zuschauern passiert nichts.
Und wie hat der Spielleiter Franz Baum die Saison gesehen?
Als Spielleiter muss ich sagen, dass ich angenehm überrascht war. Es war auch der Versuch, einmal ein Märchen für Erwachsene zu spielen. Da ist dann doch der eine oder andere auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ein Märchen für Erwachsene im Steintäle etwas sein kann, das funktioniert. Im Nachhinein waren die Rückmeldungen dann durchweg positiv.
Gab es hinsichtlich des gespielten Stückes „Das kalte Herz“Resonanz vom Publikum?
Hin und wieder kommen Zuschauer und sagen: Das war gut gespielt, aber es war etwas zu lang. Das hat es bei dem diesjährigen Stück nicht gegeben. Es hieß sogar: Es war gut gespielt und ich hätte sogar noch eine halbe Stunde länger zugucken können. Das ist dann die Bestätigung, dass das Stück wirklich angekommen ist.
Wie lief es beim Kinderstück „Vampir Winnie Wackelzahn“?
Beim Kinderstück hatten wir schon mal mehr Zuschauer. Wir hatten 5400 Zuschauer insgesamt bei beiden Stücken.
Nun ist das Steintäle bekanntermaßen eine Freilichtbühne. Wie hat das Wetter in dieser Saison mitgespielt?
Der Fridinger kann nie zufrieden sein. Dieses Jahr hatten wir schönes Wetter mit teils 35 Grad – das ist dann auch Essig. Da kommt keiner, weil man nachmittags in der Sonne sitzt. Und wenn wir Regen haben, kommt eben auch keiner. Für das Erwachsenenstück war es eine angenehme Saison, schön warm und bis auf zweimal Regen. Da hatten wir im Schnitt 240 Zuschauer. Da kam uns die Witterung zugute. Nur beim Kinderstück war es wirklich einige Male zu heiß, deshalb sind nicht so viele Zuschauer gekommen. Also wenn das Wetter wirklich passt, dann haben wir unterm Strich, wenn es gut läuft, insgesamt auch mal 6000 bis 7000 Zuschauer.
Kommt da innerhalb des Vereins nicht Jahr für Jahr die Diskussion um eine Überdachung des Steintäles auf? Oder ist eine Überdachung völlig ausgeschlossen?
Es ist ausgeschlossen – im Moment. Uns hat einmal 2004 ein Architekt ein kostenloses Angebot gemacht. Wir hatten keins gewollt, aber er hat das unbedingt gewollt. Da ging es um eine Sonnenüberdachung. Allein die Verankerung im Felsen lag bei über 80 000 Euro. Da war noch kein Dach dabei. Und dann haben wir das Problem mit den Winden im Steintäle bei Unwetter. Wenn das keine technisch perfekte Lösung ist und man das Dach nicht binnen Sekunden einziehen kann, dann haben wir ein Problem. 200 000 Euro hätte das ganze Dach gekostet. Und wir reden hier nur über einen Sonnenschutz.
Finanziell dürfte das vom Verein nicht zu stemmen sein…
Undenkbar! Abgesehen davon haben wir eine Verantwortung für die Kinder auf der Bühne. Es kann ja nicht sein, dass das Publikum unter einem Dach im Trockenen sitzt und Kinder mit fünf Jahren im Regen auf der Bühne stehen. Das kann nicht Sinn der Sache sein. Wir spielen aus Freude am Theater und nicht wegen des Kommerzes. Wenn es regnet, dann regnet es.
Wie gestaltete sich die Situation mit den Mitgliedern des Kulturrings? Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? Gibt es bei der Naturbühne auch Nachwuchssorgen wie bei vielen anderen Vereinen?
Damit haben wir gar keine Probleme. Das ist unglaublich. Wir brauchen im Grunde keine Werbung zu machen, um Kinder für das Theaterspielen zu aktivieren. Wir haben ja Nachwuchs und Nachrücker, die von den Kinderstücken hoch in die Erwachsenenstücke kommen. Wir sind jetzt in der dritten Generation, die das Schauspiel hier machen. Durch die Familien, die hier seit Generationen mit dabei sind, werden die Kinder direkt ans Schauspiel herangeführt. Aber wir haben auch türkische Mädchen, die hier spielen. Die stammen bestimmt nicht aus der dritten Schauspielgeneration der Bühne hier.
Mit anderen Worten gesagt: Es läuft!
Hier sind vor allem die Jungen mit Eifer bei der Sache. So kann ich im März ruhigen Gewissens mein Amt als Vorstand abgeben. Jetzt ist der Zeitpunkt, um den Jüngeren den Platz zu überlassen, weil wir viele gute Junge haben, die etwas machen wollen. Die bringen frischen Wind rein. Die haben andere Ideen und Vorstellungen. Und sie haben den Vorteil, ich höre ja nicht auf. Ich bin ja immer noch dabei. Nur als Vorstand nicht. Unser derzeitiger zweiter Vorstand Thomas Haas wird es wohl machen und einen neuen zweiten Vorstand finden wir auch. Mir ist aber wichtig, dass ich nicht abtrete, bevor nicht ein Zweiter da ist.