Kandidaten
(Foto: Imago) gilt als energische Linke. Die Brandenburgerin, seit 2016 an der Spitze der europäischen Grünen-Fraktion, ist mit 87 Prozent zur deutschen Spitzenkandidatin gewählt worden. Zwei Wochen später will sie bei einem Parteitag der europäischen Grünen in Berlin auch für Platz eins der europäischen Liste kandidieren.
Eigentlich heißt sie Franziska, doch schon als Jugendliche hat sich die 36-Jährige Ska genannt. Die Islamwissenschaftlerin aus Guben sagt rechten Kräften den Kampf an. Europa werde bedroht von Politikern wie dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban und dem italienischen Innenminister Matteo Salvini. „Wir stehen für ein Europa der Solidarität und des Miteinanders“, so Keller. Sie appelliert an den Zusammenhalt ihrer Partei und aller Demokraten.
(Foto: AFP) hat den Ruf des Kämpfers. Der linke Grüne, „sehr verheiratet“und Vater zweier Kinder, war der Mitbegründer von Attac Deutschland und gehört seit 2009 dem Europaparlament an. „Die Europawahl ist eine der letzten wichtigen Wahlen, die noch rechtzeitig kommt, um das Ruder herumzureißen“, sagt Giegold. „Das wird ein Schicksalsjahrzehnt“. Europa müsse jetzt vorangehen, um die Wende beim Klimaschutz zu schaffen. Der wirtschaftsund finanzpolitische Sprecher der Fraktion will ein neues Steuersystem in Europa und erst dann Ruhe geben, wenn Steuern da bezahlt werden, wo Einkommen und Gewinne erwirtschaftet wurden. Dafür bekommt er viel Beifall auf dem Parteitag.
Er spricht sich für ein Europa der sozialen Sicherheit aus. Und er verspricht, sich mit der Chemielobby anzulegen. Giegold wird mit fast 98 Prozent gewählt, einem für grüne Verhältnisse außergewöhnlich gutem Ergebnis. Sabine Lennartz