Heimatverein zieht Bilanz
Spaichinger Heimatverein zieht Bilanz
Für das Gewerbemuseum soll eine neue Konzeption erstellt werden.
SPAICHINGEN - Das Vereinsjahr des Spaichinger Heimatvereins sei geprägt gewesen von unterschiedlichen Aktivitäten, so der erste Vorsitzende Thomas Steidle bei der Jahreshauptversammlung im Hotel-Restaurant „Kreuz“. Sehr wichtig sei der Arbeitseinsatz im Depot, im Lager des Gewerbemuseums gewesen.
Einige Stücke seien entsorgt worden, da sie zum Teil wurmstichig oder vom Marder angefressen seien. Doch mit den noch besser erhaltenen Möbelstücken könnte sich Thomas Steidle einen Flohmarkt vorstellen.
Neue Homepage
Der Verein hat jetzt eine neue Homepage, die bei der Versammlung aber nicht aufgehen wollte. Der Vorsitzende berichtete zudem vom Jahresausflug, der unter anderem nach Freudenstadt führte, und vom erfolgreichen Kinderferienprogramm. Ein weiteres Highlight sei der neue Konzertflügel.
Der Aufzug im Museum sei auf Eis gelegt. Dies sei laut Bürgermeister derzeit finanziell nicht zu verantworten. Der Vorsitzende bedankte sich bei Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher für die finanzielle Unterstützung.
Derzeit hat der Verein 130 Mitglieder, drei Personen haben aufgehört, vier Neue sind hinzugekommen: Isolde Keilbach, Barbara Stich, Benjamin Graf und Stefan Stitzenberger.
Im kommenden Jahr werde das 150-jährige Bestehen des Bahnhofs gefeiert. Der Vorsitzende kann sich vorstellen, dass sich auch der Heimatverein mit einem Hock beteiligt. Wichtig ist Thomas Steidle außerdem, dass die Aufräumarbeiten im Depot weitergehen.
Über die Vereinsfinanzen berichtete Kassierer Jan Hauser. Die Kassenprüfer HansJoachim Harttung und Bernadette Obermeier bescheinigte ihm einwandfreie Arbeit. Die Entlastung der Vorstandschaft beantragte Peter Schuhmacher, der ehemalige Vorsitzende des Heimatvereins. Sie fiel einstimmig aus.
Museumsleiterin Angelika Feldes berichtete über das vergangene Vereinsjahr mit vielen attraktiven Veranstaltungen. Seit der Eröffnung am 5. September 1991 sind insgesamt 105 101 Personen zu verzeichnen. Der zurückliegende Sommer hat gezeigt: „Der Festsaal heizt sich stark auf“, so die Museumsleiterin. Jalousien könnten hier Abhilfe schaffen.
NS-Gedenkpfad zum Ehrenmal
Nächstes Projekt wird bei ihr der NSGedenkpfad zum Ehrenmal sein, außerdem die Erarbeitung eines neuen Museumskonzepts. Deshalb überlege sie, ein Jahr auszusetzen und das Museum 2020 erstmal zu schließen, um sich voll dieser Sache widmen zu können.
Diesen Gedanken, ein Jahr zu schließen, bereitete Thomas Steidle Bauchweh.
„Ohne Sie alle mit ihrem Engagement wäre so ein Heimatverein nicht denkbar“, lobte der Bürgermeister den rührigen Verein. Und er freute sich, dass sich dieser Verein mit neuen Mitgliedern gerade verjünge. „Der Heimatverein wird in den nächsten Jahrzehnten bleiben.“
Zum Museum erklärte er, dieses solle ein Erlebnisraum werden. Aufgabe sei es, es fit zu machen für weitere Generationen. Stichpunkt ist das digitale Netzwerk, denn die Welt drehe sich immer schneller. „Wir wollen, dass das Museum mehr genutzt wird, nicht nur mit Ausstellungen.“
Seine Vision und die des Gemeinderats ist auch, dass in Spaichingen wieder ein Ortskern entsteht. Und das Thema Ehrenmal werde angegangen. „Wir müssen es schaffen, Altes zu bewahren und eine Brücke in eine neue Zeit schlagen“, erklärte Hans Georg Schuhmacher.
Museum soll sich mehr auf die Jugend konzentrieren
Er wünscht sich, dass im Museum die Besucherzahlen steige und man sich mehr auf die Jugendlichen konzentrierte. „Wir müssen uns ändern und deutlich machen, es kann so nicht weitergehen.“Denn dann wäre die Einrichtung in sieben, acht Jahren ein Leerläufer. Das Museum müsse auf die Zukunft gerichtet sein, medial müsse etwas aufgebaut werden.
„Wir brauchen einen großen Wurf.“Und den hinzugezogenen Nicht-Spaichingern gelte es, eine Heimat zu geben. „Jetzt geht’s mal los.“
„Wir brauchen einen großen Wurf“, so Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher.