Eine Mutter mutiert zum Racheengel
„Peppermint – Angel of Vengeance“: Jennifer Garner in einem blutigen Actionthriller
ine Kugel Pfefferminz-Eis ist das Letzte, was von ihrer Tochter auf der Straße zurückbleibt. Denn nachdem das Mädchen sein Eis auf einem Jahrmarkt in Los Angeles bestellt hat, wird es aus einem vorbeifahrenden Auto heraus erschossen, zusammen mit dem Vater. Mitansehen muss das Riley North (Jennifer Garner), die Mutter, die schwer verletzt überlebt. Sie übt Rache: Fünf Jahre später hängen die Leichen der einstigen Schützen an einem Riesenrad auf genau diesem Jahrmarkt. Und auch der Richter, der sie damals hat laufen lassen, stirbt.
In „Peppermint – Angel of Vengeance“spielt Jennifer Garner diese Frau, die von der liebenden Mutter zum Racheengel wird. Regisseur Pierre Morel, der mit Filmen wie „96 Hours“reichlich Action-Erfahrung hat, hält die Vorgeschichte dabei allerdings möglichst knapp. Die Kurzversion: Rileys Mann und Tochter werden von den Mitgliedern eines Drogenkartells erschossen. Riley kann die Schützen identifizieren und vor Gericht bringen. Sie werden jedoch freigelassen. Als man Riley auch noch in die Psychiatrie stecken will, taucht sie unter – und macht aus sich in den Folgejahren eine Untergrundkämpferin.
Der Wandel von der liebevollen Mutter und Ehefrau zu einer Art „Lara Croft“ist nur schwer nachvollziehbar und wirkt nicht unbedingt glaubwürdig – möglicherweise auch wegen des großen Sprungs, den die Geschichte zwischen diesen Extremen macht. Was auf die Einleitung folgt, dürfte Action-Fans aber gefallen. Denn genau fünf Jahre nach dem Tod ihrer Familie beginnt Riley ihren blutigen Rachefeldzug. Angefangen bei den damaligen Schützen arbeitet sie sich über den Richter vor bis hin zum Boss des Drogenkartells, Diego Garcia (Ruan Pablo Raba). Der hat inzwischen mitbekommen, dass ausgerechnet eine Frau seine besten Männer niedermetzelt und auch ihm ans Leder will – und lässt seinerseits nichts unversucht, um die Rächerin auszuschalten.
Der Showdown findet schließlich im Obdachlosenviertel von Los Angeles statt, in dem sich Riley versteckt hat – und deren Bewohner ihr ein Graffito mit Engelsflügeln gewidmet haben, weil sie sie stets beschützt hat. All das ist sicher ein bisschen dick aufgetragen, wird gegen Ende aber bedeutsam, als Drogenboss Garcia droht, zwei ihrer kleinen Schützlinge zu töten, sollte sich Riley ihm nicht stellen. Nun muss sie um das Leben ihrer neuen „Familie“bangen, noch bevor sie den Tod von Mann und Kind endgültig gerächt hat. (dpa)