Kloster Beuron reduziert Umbaupläne
Geplanter Kostenrahmen von 20 Millionen Euro ist zu umfangreich
- Nachdem der Gemeinderat Beuron kürzlich das Sanierungsgebiet förmlich festgelegt hat, können nun die Sanierungsmaßnahmen in der Gesamtgemeinde in Angriff genommen werden. Der Kern der Sanierungsmaßnahmen liegt allerdings im Ortsteil Beuron selbst, an dem auch das Kloster mit umfänglichen Umbaumaßnahmen beteiligt ist. Der von der Klosterleitung ursprünglich anvisierte Kostenrahmen von rund 20 Millionen Euro für die Umbaumaßnahmen wird aber reduziert.
Ausgehend von der Initiative der Klosterleitung für ein Sanierungspaket ist Beuron bereits im Mai in das Städtebauförderprogramm mit einer bislang bewilligten Fördersumme von 1,25 Millionen Euro aufgenommen worden. Fördermittel aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum sind hingegen nicht zu erwarten, sagt der Beuroner Erzabt Tutilo. „Wir müssen das Umbauprogramm eindampfen, damit wir das finanziell stemmen können“, sagt Tutilo. Die Finanzierung erfolgt in Absprache mit der Erzdiözese Freiburg. Da der Freiburger Erzbischof Stephan Burger der Bruder von Erzabt Tutilo ist, stellt der Erzabt klar: „Damit das kein Geschmäckle hat, läuft die Finanzierung über den ganz normalen Instanzenweg.“Deshalb werden die Gebäudeinnengrößen verringert, die Erzabtei verzichtet auf die ursprünglich vorgesehene Verlegung der Klosterbuchhandlung und eine geplante separate Gastronomie wird es nun doch nicht geben.
Neben dem Umbau des Pfortenbereichs bleibt das Kernstück der Aufbau einer Pflege-Wohngemeinschaft. Ferner soll es einen Mehrzwecksaal und ein neues Konzept für den Gästeflügel geben. Hier hat die letzte Sanierung vor 30 Jahren stattgefunden, eine Modernisierung und die Umsetzung der Brandschutzvorschriften sind da dringend notwendig. „Unser Eingangsbereich ist ja inzwischen der schönste Hinterhof des Landes, da fehlen nur noch die Mülltonnen“, sagt Tutilo. Durch eine Verschönerung des Eingangs verspricht man sich auch touristische Impulse für das Kloster. Mit der Gewinnung von mehr Ausstellungsfläche wird sich das Kloster dann auch besser präsentieren können.
Bereiche für die Senioren der Region
In der Pflege-WG sollen zehn Pflegeplätze entstehen. Gesetzlich erlaubt ist hier ein Spielraum von acht bis zwölf Plätzen. Außerdem soll es mehrere barrierefreie Wohneinheiten geben. Der Seniorenbereich ist nicht nur für die Mönche der Benediktiner-Erzabtei gedacht, sondern kann von allen Bürgern aus Beuron und der Region in Anspruch genommen werden. Grundsätzlich wäre anhand des Raumangebotes später bei entsprechender Nachfrage auch eine Erweiterung denkbar.
Der Architekt Roland Groß aus Altshausen betreut die Planung der Sanierung für die Gemeinde und den Kreis. „Seitens der Bevölkerung besteht großes Interesse an der Sanierungsmaßnahme, sodass in den kommenden zwei bis drei Jahren durch einen Aufstockungsantrag weitere Mittel aus dem Sanierungsprogramm fließen könnten“, sagt Groß. Das Architekturbüro hat dabei einen möglichen Förderrahmen von 3,6 Millionen Euro für die Gesamtgemeinde errechnet.
Für teilnehmende Privatleute ist eine umfassende Modernisierung ihrer Häuser vorgeschrieben, also eine Anpassung an die heutigen Anforderungen. Dazu zählt auch die energetische Sanierung. Da der Baubestand teilweise schon recht alt ist, gibt es hier einiges zu tun.
Kern der Ortssanierung ist der Platz beim inzwischen wieder bewirteten Hotel Pelikan im Zusammenhang mit dem Klostervorhof. Hier will man die Ortsdurchfahrt attraktiver gestalten, das durch die Straße den Ort trennende Element reduzieren, die Besucherströme besser lenken und Signale setzen, sodass auch das Naturschutzzentrum nicht mehr im Abseits liegt. Das Kloster hat dabei die gleiche Rolle wie ein privater Hausbesitzer.