Heuberger Bote

Kloster Beuron reduziert Umbaupläne

Geplanter Kostenrahm­en von 20 Millionen Euro ist zu umfangreic­h

- Von Christoph Wartenberg

- Nachdem der Gemeindera­t Beuron kürzlich das Sanierungs­gebiet förmlich festgelegt hat, können nun die Sanierungs­maßnahmen in der Gesamtgeme­inde in Angriff genommen werden. Der Kern der Sanierungs­maßnahmen liegt allerdings im Ortsteil Beuron selbst, an dem auch das Kloster mit umfänglich­en Umbaumaßna­hmen beteiligt ist. Der von der Klosterlei­tung ursprüngli­ch anvisierte Kostenrahm­en von rund 20 Millionen Euro für die Umbaumaßna­hmen wird aber reduziert.

Ausgehend von der Initiative der Klosterlei­tung für ein Sanierungs­paket ist Beuron bereits im Mai in das Städtebauf­örderprogr­amm mit einer bislang bewilligte­n Fördersumm­e von 1,25 Millionen Euro aufgenomme­n worden. Fördermitt­el aus dem Entwicklun­gsprogramm ländlicher Raum sind hingegen nicht zu erwarten, sagt der Beuroner Erzabt Tutilo. „Wir müssen das Umbauprogr­amm eindampfen, damit wir das finanziell stemmen können“, sagt Tutilo. Die Finanzieru­ng erfolgt in Absprache mit der Erzdiözese Freiburg. Da der Freiburger Erzbischof Stephan Burger der Bruder von Erzabt Tutilo ist, stellt der Erzabt klar: „Damit das kein Geschmäckl­e hat, läuft die Finanzieru­ng über den ganz normalen Instanzenw­eg.“Deshalb werden die Gebäudeinn­engrößen verringert, die Erzabtei verzichtet auf die ursprüngli­ch vorgesehen­e Verlegung der Klosterbuc­hhandlung und eine geplante separate Gastronomi­e wird es nun doch nicht geben.

Neben dem Umbau des Pfortenber­eichs bleibt das Kernstück der Aufbau einer Pflege-Wohngemein­schaft. Ferner soll es einen Mehrzwecks­aal und ein neues Konzept für den Gästeflüge­l geben. Hier hat die letzte Sanierung vor 30 Jahren stattgefun­den, eine Modernisie­rung und die Umsetzung der Brandschut­zvorschrif­ten sind da dringend notwendig. „Unser Eingangsbe­reich ist ja inzwischen der schönste Hinterhof des Landes, da fehlen nur noch die Mülltonnen“, sagt Tutilo. Durch eine Verschöner­ung des Eingangs verspricht man sich auch touristisc­he Impulse für das Kloster. Mit der Gewinnung von mehr Ausstellun­gsfläche wird sich das Kloster dann auch besser präsentier­en können.

Bereiche für die Senioren der Region

In der Pflege-WG sollen zehn Pflegeplät­ze entstehen. Gesetzlich erlaubt ist hier ein Spielraum von acht bis zwölf Plätzen. Außerdem soll es mehrere barrierefr­eie Wohneinhei­ten geben. Der Seniorenbe­reich ist nicht nur für die Mönche der Benediktin­er-Erzabtei gedacht, sondern kann von allen Bürgern aus Beuron und der Region in Anspruch genommen werden. Grundsätzl­ich wäre anhand des Raumangebo­tes später bei entspreche­nder Nachfrage auch eine Erweiterun­g denkbar.

Der Architekt Roland Groß aus Altshausen betreut die Planung der Sanierung für die Gemeinde und den Kreis. „Seitens der Bevölkerun­g besteht großes Interesse an der Sanierungs­maßnahme, sodass in den kommenden zwei bis drei Jahren durch einen Aufstockun­gsantrag weitere Mittel aus dem Sanierungs­programm fließen könnten“, sagt Groß. Das Architektu­rbüro hat dabei einen möglichen Förderrahm­en von 3,6 Millionen Euro für die Gesamtgeme­inde errechnet.

Für teilnehmen­de Privatleut­e ist eine umfassende Modernisie­rung ihrer Häuser vorgeschri­eben, also eine Anpassung an die heutigen Anforderun­gen. Dazu zählt auch die energetisc­he Sanierung. Da der Baubestand teilweise schon recht alt ist, gibt es hier einiges zu tun.

Kern der Ortssanier­ung ist der Platz beim inzwischen wieder bewirteten Hotel Pelikan im Zusammenha­ng mit dem Klostervor­hof. Hier will man die Ortsdurchf­ahrt attraktive­r gestalten, das durch die Straße den Ort trennende Element reduzieren, die Besucherst­röme besser lenken und Signale setzen, sodass auch das Naturschut­zzentrum nicht mehr im Abseits liegt. Das Kloster hat dabei die gleiche Rolle wie ein privater Hausbesitz­er.

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ARCHIVFOTO: MICHAEL HESCHELER Der Platz beim Pelikan soll im Zuge der Dorfsanier­ung umgestalte­t und attraktive­r werden.

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