Zeitlos schön
John Crankos Choreografie von „Romeo und Julia“in Stuttgart ist unverwüstlich
- Das berühmteste Liebespaar der Welt verliebt sich immer neu und kann doch alte Familienstreitigkeiten nicht überwinden: Shakespeares „Romeo und Julia“ist als Theaterstück, als Oper, als Orchestermusik, im Kino und im Tanz lebendig. In Stuttgart hat John Cranko vor 56 Jahren zu Sergej Prokofjews charaktervoller Musik eine Choreografie geschaffen, die auf der ganzen Welt gezeigt wurde und wird. Generationen von Tänzerinnen und Tänzern haben sie sich zu eigen gemacht, sind hineingewachsen in die so klar gezeichneten Charaktere, und auch das Stuttgarter Publikum geht immer wieder begeistert mit. So wundert es nicht, dass auch für die Aufführungsserie im Dezember nur noch wenige Restkarten zur Verfügung stehen.
John Crankos Choreografie in der prächtigen Ausstattung durch Jürgen Rose führt mitten hinein ins Veroneser Leben: auf den Marktplatz mit seinen Volksszenen im ersten Akt und dem bunten Karnevalstreiben im dritten, die lichte Hügellandschaft vor der Stadtmauer in den Szenen mit Pater Lorenzo, in Julias Schlafzimmer und schließlich in die Gruft der Capulets. Die warmen Farben der Kostüme und der Bühnenbildelemente lassen die Bilder der alten Maler lebendig werden, man taucht ein in die Familienfehden der Capulets und er Montagues, über die sich die jungen Liebenden hinwegsetzen wollen.
Immer wieder bewegend
Kind, das seine Amme neckt, zur großen Liebenden so intensiv vermittelt. Ein Blick von ihrem Romeo, dem so träumerisch überschwänglichen Friedemann Vogel mit den hochfliegenden Sprüngen und der Poesie des Ausdrucks, und Julia vergisst alles: ihren etwas steifen Verlobten Graf Paris (Alexander Mc Gowan), ihre gestrengen Eltern, die Festgesellschaft in Schwarz und Gold, ihren Cousin Tybalt (Roman Novitzky), der schnell dabei ist, den Burschen aus dem feindlichen Lager den Fehdehandschuh hinzuwerfen.
Grandiose Balkonszene
Nur zwei Tage nach der groß gefeierten Ernennung hat US-Komiker
(39, Foto: dpa) seine Oscar-Moderation abgesagt. „Ich möchte keine Ablenkung in einer Nacht sein, die von so vielen großartigen, talentierten Künstlern gefeiert werden sollte“, schrieb Hart auf Twitter. Der Hintergrund: Kritik an Harts als schwulenfeindlich empfundenen Witzen aus den Jahren 2009 bis 2011. Mehrere Nutzer machten nach der Oscar-Ankündigung auf Hart-Tweets aufmerksam, die danach laut „Hollywood Reporter“gelöscht wurden. (dpa)
Kevin Hart