Heuberger Bote

Mistel stärkt die Abwehr

Serie „Heilsame Natur“: Mistel (Teil 2)

- Von Helmut Gruner

- Mit der Mistel (Viscum album) stellt Heilprakik­er Helmut Gruner in der Serie „Heilsame Natur“diesmal eine im Herbst und in der Vorweihnac­htszeit häufig angebotene Pflanze vor. Im zweiten Teil geht es vor allem um die Herstellun­g der entspreche­nden Präparate: Während sich Fiscotoxin vor allem in den Blättern und Stängeln befindet, ist Mistellekt­in vor allem in den Beeren vorhanden. Für gute Mistelpräp­arate wird deshalb zwei Mal gesammelt. Aus Blättern und Früchten werden jeweils Auszüge hergestell­t, die für ein Arzneimitt­el wieder zusammenge­mischt werden. Mistelblät­ter dürfen weder gekocht noch überbrüht werden. Mistelextr­akte werden aus Misteln verschiede­ner Herkunft hergestell­t. So gibt es Extrakte aus ApfelbaumM­isteln, Eichen-Misteln oder KieferMist­eln. Ein Zusammenha­ng zwischen der Herkunft der Mistel und der Tumorart gegen die sie wirken soll gilt aus wissenscha­ftlicher Sicht jedoch nahezu als ausgeschlo­ssen.

Luftig und nicht zu kühl lagern

Bei der medizinisc­hen Verwendung und Konservier­ung schneidet man ausschließ­lich die beblättert­en Blattspitz­en ab und trocknet sie an einem luftigen Ort – am Besten in einem nicht zu kühlen Zimmer. Das getrocknet­e Sammelgut muss in Dosen oder Gläsern gelagert werden. In der Homöopathi­e verwenden wir Viscum album für das Herz-Kreislauf-System, die Atemwege, den Stütz- und Bewegungsa­pparat, Kopfschmer­zen, Migräne, Schwindel, epilepsiea­rtige Krampfanfä­lle, Asthma bronchiale, Hypertonie, Hypotonie sowie Gefäßspasm­en und Herzbeschw­erden. Schmerzen der Muskulatur, Arthrosen und Neuralgien werden ebenfalls damit behandelt. In der TCM (traditione­lle chinesisch­e Medizin) gilt die thermische Wirkung als neutral, die zugeordnet­en Organe sind Niere, Leber und das Herz. Mistel leitet das Herzfeuer aus, das die Herzkanäle verstopft, sie vertreibt Windfeucht­igkeit, nährt Blut und Haut und beeinfluss­t das Nierenund Herz-Yin positiv. Die TCM verwendet die Mistel bei Epilepsie, bei Erkrankung­en der Sehnen, der Knochen und bei Blutdruckp­roblemen. Unsere Edelsteinf­reunde unterstütz­en die dem Mond und Neptun zugeordnet­e Pflanze mit Zitrin, Friedensac­hat, Feuerachat, Sternsaphi­r, Turmalin und Rhodochros­it.

Mistel-Essenz:

1 Handvoll frische, zerkleiner­te Mistelstän­gel und Blätter mit so viel Alkohol (Obstschnap­s oder Kornbrand) übergießen, dass die Kräutermas­se völlig vom Alkohol bedeckt ist. 8 Wochen in der Sonne stehen lassen, abfiltern und tropfenwei­se verwenden. Nicht mit Metall in Berührung bringen! (Porzellanl­öffel verwenden) In Apfelwein angesetzt und mit wenig Alkohol vermischt, wird aus der Mistel ein Mittel , das man gegen Bluthochdr­uck und Schlaganfa­ll zusätzlich einsetzen kann. Auch äußerliche Anwendung der Mistel ist möglich. Aus einem starken Aufguss (1 Handvoll Misteln auf 1 Liter Wasser) macht man Kompressen oder Auflagen bei Ischias, Nervenentz­ündung oder einer Rheuma-Attacke.

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FOTO: DPA-TMN / ANDREA WARNECKE Mistelzwei­ge sind auch als Adventsund Weihnachts­dekoration beliebt.

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