Heuberger Bote

Jahrgang 1938/39

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Am Donnerstag, 17. Januar, trifft sich der Jahrgang 1938/39 Trossingen und Schura um 18 Uhr im Gasthaus „Kährle“zum Stammtisch. Mit den Tieren ist auch jede Menge Arbeit verbunden. Eine halbe Stunde verbringt Holzer jeden Tag damit, seine Vögel zu füttern, er lässt die Tiere frei fliegen und steht auch mal einen ganzen Tag zur Reinigung der Käfige im Keller. Wobei die Vögel lieber klettern als fliegen und sich geschickt mit Krallen und Schnabel an den Volieren entlanghan­geln. „Wenn ich nicht aufpasse, picken sie mir alle Schilder von den Käfigen weg“, erzählt Holzer. Die Federn, die sie verlieren, sammelt er und bastelt daraus kleine Kunstwerke.

Keiner von Holzers Vögeln lebt alleine. „Sie sollten schon einen Partner haben“, sagt er. Ein Züchter, so der Trossinger, müsse sich dafür interessie­ren, wie die Tiere leben und wo sie herkommen: „Man macht es entweder richtig oder gar nicht.“Rotlori Theo, der einzige seiner seltenen Art, wohnt deshalb mit einem Gebirgslor­i-Weibchen zusammen. Theo ist Holzers Liebling, „der letzte, den ich weggeben würde“, sagt er. „Mir gefällt, dass er so ein frecher Kerl ist.“Mit Theo hat Viktor Holzer viele seiner zahlreiche­n Preise gewonnen.

Einige Stockwerke weiter oben reihen sich Pokale an Medaillen an Urkunden. 1968 kaufte Viktor Holzer seine ersten Zwergkanar­ien und stieg bei den Vogelzücht­ern ein. Anfang der 70er-Jahre kamen Grassittic­he hinzu, 1992 folgten Gebirgslor­is. Auch nach 50 Jahren Zucht haben die Tiere für den Ehrenvorsi­tzenden der Trossinger Vogelfreun­de nichts von ihrer Faszinatio­n verloren. Welches sein erster Pokal war, kann Holzer schon gar nicht mehr sagen, und auch nicht, wie viele es sind. 22 Landesmeis­tertitel, dazu Vize-Weltmeiste­rtitel, dreimalige­r Champion bei der internatio­nalen Vogelschau in Bozen - „Ich habe alles errungen, was ich mir erträumen konnte“, stellt Holzer fest.

Ende 2018 stellte er seine Vögel zuletzt bei einer Schau in Rottweil aus. Seine letzte? Darauf will sich Viktor Holzer nicht wirklich festlegen, auch wenn er sich nach und nach aus der Zucht zurückzieh­t. „Es kann gut sein, dass es mich doch wieder packt.“

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