Heuberger Bote

Antritt am letzten Stieg

Johannes Rydzek holt ersten Kombiniere­r-Sieg 2018/19

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(SID/dpa) - Der Bann ist gebrochen: Olympiasie­ger Johannes Rydzek hat für den ersehnten ersten Einzelsieg der deutschen Nordischen Kombiniere­r im WM-Winter gesorgt. Der Rekordwelt­meister holte im italienisc­hen Val di Fiemme nach einer starken Aufholjagd vor Jörgen Graabak (Norwegen) und dem Österreich­er Mario Seidl den 17. Weltcuperf­olg seiner Karriere. „Das war wirklich ein genialer Tag“, sagte Rydzek. Für den Oberstdorf­er war es im neunten Einzelrenn­en des WM-Winters bereits der fünfte Podestplat­z. „Johannes hat am meisten getan, die Initiative ergriffen, die meiste Führungsar­beit geleistet, dazu am Ende so ein Antritt. Bemerkensw­ert“, sagte CoTrainer Ronny Ackermann. Und: „Die ganze Mannschaft ist stark gelaufen. Das lässt hoffen für die nächsten Wochen, das gibt uns sehr viel Auftrieb.“

Rydzek war nach einem ordentlich­en Sprung auf 126,5 Meter als Fünfter in die Loipe gegangen, wo er schnell Plätze gutmachte. Auf der letzten Runde schnappte er sich auch den nach dem Springen führenden Seidl und lief letztlich ungefährde­t zum Sieg. „Ich habe wirklich das Herz in die Hand genommen und habe es versucht. Am letzten Stieg hat es mich so gepusht ...“, sagte der 27-Jährige. Im Gesamtwelt­cup verkürzte Rydzek – mit jetzt 501 Punkten – den Rückstand auf den führenden Norweger Jarl Magnus Riiber (730), der sich mit Rang vier begnügen musste.

In den ersten acht Rennen der Saison war das Team von Bundestrai­ner Hermann Weinbuch, der wegen der Schneesitu­ation in seiner Heimat noch vor dem Rennen die Rückreise angetreten hatte, ohne Sieg geblieben. Eine längere Durststrec­ke hatte es zuletzt 2010/11 gegeben, als erst im zwölften Rennen der Knoten platzte.

Vinzenz Geiger (Oberstdorf) und Eric Frenzel (Geyer), der 2013 an gleicher Stelle Weltmeiste­r geworden war und zuletzt eine Wettkampfp­ause zwecks Sprungtrai­nings eingelegt hatte, folgten am Freitag auf den Rängen sechs und sieben. Manuel Faißt (Baiersbron­n) komplettie­rte an seinem 26. Geburtstag als Zehnter das gute Mannschaft­sergebnis, TeamOlympi­asieger Fabian Rießle (Breitnau) musste sich trotz bester Laufzeit mit Rang 13 begnügen.

„Das tut auch mal den Norwegern ganz gut, dass sie nicht oben stehen“, sagte Ackermann angesichts von zuvor sieben Siegen der Skandinavi­er in Folge. Im eigenen Team sah er vor allem auf der Schanze weiterhin Aufholbeda­rf: „Wir müssen jetzt noch im Springen etwas zulegen. Eric braucht noch ein paar Wochen Zeit, das geht nicht von heute auf morgen.“Frenzel selbst konstatier­te: „Zufrieden kann ich noch lange nicht sein, ich bin noch um die 15 Meter weg.“

Terence Weber (Geyer) ging derweil wegen einer Erkrankung der Atemwege nicht mehr an den Start und wird auch am heutigen Samstag im ersten Teamsprint der Saison fehlen. Am Sonntag folgt ein weiterer Einzelwett­kampf.

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FOTO: IMAGO Wieder ganz oben: Johannes Rydzek in Val di Fiemme.

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