Kindergarten und Sporthalle im Fokus
Jochen Arno blickt beim Neujahrsempfang auf Aufgaben von Rietheim-Weilheim
- Einen Überblick über die Ereignisse und künftige Herausforderungen der Doppelgemeinde Rietheim-Weilheim hat Bürgermeister Jochen Arno beim Neujahrsempfang seinen Bürgern gegeben.
Der Bürgermeister-StellvertreterAchim Grüner begrüßte in der nahezu vollbesetzten Jahnhalle in Weilheim am Sonntag zur neunten Auflage des Neujahrsempfangs der Gemeinde viele Einwohner, darunter Vertreter der örtlichen Vereine und Hilfsorganisationen, Gemeinderäte, Unternehmen und die beiden als Schornsteinfeger verkleideten Glücksbringer Leonie und Liv-Marit Bacher. Grüner hob die Wichtigkeit der am 26. Mai stattfindenden Kommunalwahlen hervor.
Der Neujahrsempfang solle „Begegnung“sowie den „Zusammenhalt unserer Gemeinde“fördern, betonte Bürgermeister Jochen Arno eingangs. Er sprach das Interessenbekundungsverfahren für den Neubau einer wettkampffähigen Sporthalle an. Die Bewerberfrist laufe am Mittwoch, 16. Januar, ab. Er hoffe, dass von geeigneten Investoren gute Angebote vorliegen werden und die Gemeinde in das Vergabeverfahren einsteigen könne.
Als zweites Großprojekt betonte er, dass der Erhalt und die Sanierung des alten Kindergartens im Ortsteil Weilheim „nicht sinnvoll“sei und stattdessen für rund 2,9 Millionen Euro ein neuer Kindergarten mit optimaler Raumaufteilung und einer bestehenden Erweiterungsoption gebaut werden soll.
An Bedarf und Anfragen für Krippenplätze fehle es der Gemeinde nicht. In den Jahren 2017 und 2018 registrierte die Gemeinde jeweils rund 30 Kinder, was eine Steigerung von zehn Kindern gegenüber den vorherigen acht Jahren gewesen sei. „Hinzu kamen weitere Kleinkinder durch Zuzüge“, ergänzte Arno, der diese Zahlen als „hocherfreuliche Entwicklung“bezeichnete.
Zusätzliche Krippenplätze müssten nach den Sommerferien vor allem im Rietheimer Kindergarten zur Verfügung gestellt werden. Modullösungen oder bezugsfertige Gebäude in Holzständerbauweise kämen für eine rasche Lösung in Betracht. Der Gemeinderat soll in der kommenden Gemeinderatssitzung darüber entscheiden. In der Grundschule seien sie mit 20 Plätzen in der Ganztagesbetreuung „an der Kapazitätsgrenze“angelangt.
Ebenso kündigte Arno an, dass als nächste Straßenbaumaßnahme die Vollsanierung der Jahnstraße in Weilheim in zwei Bauabschnitten bevorstehe. In der Gemeinde seien derzeit 30 Flüchtlinge untergebracht. Man rechne nach Vorgaben des Landratsamtes mit weiteren Zuweisungen. „Der Asylhelferkreis ist uns in der Betreung eine große Stütze und deren ehrenamtliches Engagement ist uns Gold wert“, gab der Bürgermeister zu verstehen.
Ein Wermutstropfen für die Doppelgemeinde ist die hausärztliche Versorgung. Sehr „unbefriedigend und äußerst bedauerlich“sei es, dass Rietheim-Weilheim seit Mitte vergangenen Jahres keinen Hausarzt mehr habe. Arno gab den Gästen beim Neujahrsempfang auch wenig Hoffnung auf Besserung: „Die Chancen, einen Arzt in die Gemeinde zu bekommen, sind sehr gering.“Seit seinem Amtsantritt vor zwölf Jahren hätte die Gemeinde 37 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert. Grund dafür seien gesunde und leistungsstarke Unternehmen. Das erwirtschaftete finanzielle Polster der Gemeinde liege bei rund 6,5 Millionen Euro. Für das Gemeinwohl und das Engagement in seiner Gemeinde dankte Arno allen Verantwortlichen und seinen Bürgern zum Ende des Neujahrsempfangs und blickt auf das 125-jährige Bestehen des TSV Rietheim sowie das 110-jährige Bestehen des Turnerbunds Weilheim, die dieses Jahr bevorstehen.
Dem Neujahrsempfang ging ein ökumenischer Gottesdienst in der Jahnhalle voraus, der von Prädikantin Brigitte Müller und Pastoralreferent Alexander Krause geleitet wurde. Begleitet wurde er vom Musikverein Rietheim-Weilheim. Die Musiker umrahmten auch den Neujahrsempfang unter der Leitung von Oliver Helbich. Für die Dekoration war der Obst- und Gartenbauverein verantwortlich. Die Feuerwehrabteilung Weilheim sorgte nach dem offiziellen Teil für die Bewirtung. Mit einem Imbiss und Getränken verweilten die Gäste im Anschluss bei einem Stehempfang.
Der Vorsitzende des Fördervereins Neubau-Sporthalle RietheimWeilheim, Werner Martin, überreichte der Fridingerin Anika Hipp einen symbolischen Scheck von über 2500 Euro. Sie gewann den Hauptpreis bei der WeihnachtskalenderAktion des Fördervereins.