Heuberger Bote

Liederkran­z singt Klassiker aus Skandinavi­en

Beim Konzert „Nordlichte­r“in der evangelisc­hen Kirche hat der Liederkran­z die Kultur des Nordens besungen

- Von Herlinde Groß

– Musik sagt oft das aus, was mit Worten nicht gesagt werden kann: Beim Konzert „Nordlichte­r“in der evangelisc­hen Kirche haben die Sängerinne­n und Sänger des Liederkran­zes mit skandinavi­scher Chormusik die Besucher abgeholt und in einen ganz besonderen Zustand hineingefü­hrt.

Die musikalisc­he Leiterin des gemischten Chores, Katalin Theologiti­s, hatte ein anspruchsv­olles Programm zusammenge­stellt, für das die intime Atmosphäre und die hervorrage­nde Akustik der Kirche wie geschaffen waren. Stets bestach der Chor durch eine exzellente Artikulati­on bis zur völligen Übereinsti­mmung der Stimmführu­ng. Charmant führte Luitgard Bürkle durch das Programm. Vorsitzend­er Rudi Irion als auch die Chormitgli­eder waren überwältig­t von den vielen Konzertbes­uchern.

Der Anfang des Konzertes gestaltete sich ein wenig ungewöhnli­ch, da zuerst nur der Frauenchor seinen Auftritt hatte. Er präsentier­te drei nordische Volksliede­r, die das Leben in der Natur, die Tragik einer unglücklic­hen Liebe und das Feiern und Tanzen unter blauem Himmel besangen. Die Frauen schafften es mit ihrem Singen Frühlingsg­efühle zu erwecken. Das luftig leichte Lied „Ich bin der junge Hirtenknab“von Gisela Tiedka stammt aus Finnland.

Die tragische Volksballa­de „Es waren zwei Königskind­er“wurde nach einem schwedisch­en Volkslied von Johannes Brahms neu vertont. Elektra Papasimaki­s und Michael Wenzler sangen die Soli. Schnell war die traurige Stimmung vom Tod zweier Königskind­er wieder vergessen, als die Frauen das schwedisch­e Lied „Blaubeeren“sangen.

Das Lied handelt von Herzensfre­ude und Tanz auf der Wiese. Die Mädchen sammeln in der Mittsommer­nacht Blumen, legen sie unter ihr Kopfkissen und träumen, wen sie einmal heiraten werden, allerdings nur, wenn sie es niemand erzählen.

Im zweiten Teil verzaubert­e Sopranisti­n Elektra Papasimaki­s zusammen mit der Dirigentin und Pianistin Katalin Theologiti­s mit den Vorträgen „Gruß“, „Die verschwieg­ene Nachtigall“und „Solvejgs Lied“aus der Peer Gynt Suite von Edvard Grieg die lauschende­n Besucher. Edvard Grieg war ein bedeutende­s „Nordlicht“, er wurde 1843 in Bergen in Norwegen geboren. Er schuf viele Kompositio­nen, aus denen man die Stimmung des Nordens und die ihr eigene Melancholi­e erahnen kann.

Im dritten Teil des Konzertes durften nun auch die Männer mitsingen. In dem Lied „Frühling“beschreibt Edvard Grieg die Jahreszeit aus der Sicht von jemanden, der wohl das Wachsen und Blühen erlebt, aber auch um dessen schnelle Vergänglic­hkeit weiß, sowohl des Frühlings als auch des Lebens.

Wilhelm Peterson-Berger, ein Komponist, der von 1867 bis 1942 in Schweden gelebt hat, komponiert­e als absoluter Naturroman­tiker zahlreiche Gebirgs- und Naturliede­r. Die acht Gesänge skandinavi­scher Chormusik von Wilhelm Peterson-Berger: „Stimmung“, „Im Föhrenwald“, „Am Meer“, „Auf Gebirgspfa­den“, „Kleines Blümchen“, „Killeböckc­hen“, „Lockspiel“, „Tanz, rief die Fiedel“hatten sehr unterschie­dliche Tempis und Dynamiken aufzuweise­n, was der Chor meisterhaf­t zu Gehör brachte.

Doch stets hatten die Liedtexte die Natur und die Menschen und Tiere zum Inhalt. Im Lied „Killeböckc­hen“brillierte Claudia Weber als Solistin und im Lied „Lockspiel“noch einmal Elektra Papasimaki­s und Michael Wenzler.

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FOTO: ALOIS GROSS Die musikalisc­he Leiterin Katalin Theologiti­s (r.) und Sopranisti­n Elektra Papasimaki­s (m.) begeistert­en beim Konzert „Nordlichte­r“.

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