Spende sichert zügigen Neubau
Weil Fördermittel ausblieben, drohte beim Bauprojekt der Sozialstation Spaichingen-Heuberg eine Verzögerung
Kein Zeitverzug beim Bau der Tagespflege der Sozialstation in Balgheim.
DENKINGEN/SPAICHINGEN/HEUBERG - Die Sozialstation Spaichingen-Heuberg hat bei ihrer Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen, den Neubau der Tagespflege „Im Tal“bis Ende des Jahres in der Balgheimer Keltenstraße zu realisieren. Zuvor hatte es so ausgesehen, dass das Projekt verschoben werden muss, weil Fördermittel ausblieben. Vorsitzender Albin Ragg konnte jedoch vermelden, dass die Hildegard und Katharina HermleStiftung 400 000 Euro spendet – das Haus im Tal soll dafür ebenfalls den Namen „Hildegard und KatharinaHermle-Haus“erhalten.
Nach dieser Nachricht ging bei der Versammlung im Denkinger FSV-Sportheim ein Aufatmen durch die Reihen der Vertreter der 14 Trägerkommunen mit den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden.
Nachdem im Sommer die Belegungszahlen der Tagespflege Gosheim rückläufig waren, will man alles daran setzen, das Jahresergebnis wieder zu verbessern. Die ersten Anzeichen seien vorhanden, so Ragg.
Im Mittelpunkt stand die Verabschiedung der langjährigen Pflegedienstleiterin Renate Zepf und des Geschäftsführers Winfried Kapp mit gleichzeitiger Bestellung der Nachfolger. In hohem Maße habe sich Zepf seit 1984 für die Sozialstation eingesetzt. Als Pflegedienstleiterin ab 1994 habe sie die Sozialstation zu einem kundenorientierten sozialen Dienstleistungsbetrieb umgebaut – mit einem Gespür für neue Trends. „Wir konnten uns auf ihr Fachwissen voll und ganz verlassen.“
Inzwischen 75 Mitarbeiter
Mit ihr habe Geschäftsführer Winfried Kapp seit 1993 die Sozialstation geprägt und vieles auf den Weg gebracht. Mit 75 Mitarbeitern sei die Institution sehr gewachsen, was große Anforderungen an Kapp gestellt habe. Mit Verlässlichkeit gepaart mit Sachverstand habe Kapp die Sozialstation zu seiner Herzensangelegenheit gemacht, so Ragg.
Die neue Pflegedienstleiterin Sabrina Schilling und Geschäftsführer Gerhard Weber stellten sich vor: Seit zwei Jahren ist die 35jährige Schilling aus Wehingen bei der Sozialstation als Krankenschwester tätig, davon eineinhalb Jahre als Stellvertreterin der Pflegedienstleiterin. Sie habe große Berufserfahrung und erfülle die Voraussetzungen als Leitungskraft, sagte Ragg. Weber, 55 Jahre, aus Gosheim, ist Firmenkundenberater bei der Volksbank Schwarzwald-Donau-Neckar in der Geschäftsstelle Spaichingen. Wie sein Vorgänger würde er die Tätigkeit nebenamtlich ausüben, seit Dezember wird er eingearbeitet. Die Versammlung stimmte geschlossen für die Wahl von Sabrina Schilling als Pflegedienstleiterin und Gerhard Weber als Geschäftsführer.
Trotz der Veränderungen und einem teilweisen Rückgang der Einsätze war Ragg mit der Entwicklung der Sozialstation zufrieden, was auch das gute Ergebnis des Jahresabschlusses zeige. Dieser wurde einstimmig genehmigt. Auch der Wirtschaftsplan für 2019 und für notwendige Investitionen, inklusive des Projekts Tagespflege Balgheim, ein Betrag von 1,1 Millionen Euro, erhielt volle Zustimmung.
Mit 53 821 Einsätzen in der Grundpflege war ein Rückgang zu verzeichnen, so Zepf. 339 Personen wurden in die neuen fünf Pflegegrade eingestuft. 90 664 Einsätze wurden in der Behandlungspflege getätigt sowie 119 628 Hausbesuche, und 524 Personen betreut, während sich die Beratungsbesuche auf 1017 erhöhten und 204 Teilnehmer die fünf Betreuungsgruppen besuchen.
Auch die Leiterin des Mobilen Sozialen Dienstes des DRK, Kirsten Ippen, nannte beachtliche Zahlen von den haupt- und neun ehrenamtlichen Helfern. Insgesamt 16 600 Essen auf Rädern wurden verteilt und 835 Hausnotrufgeräte sind angeschlossen. Die Vertreterin der Hospizgruppe Spaichingen, Anita Schuhmacher, sprach von 710 ehrenamtlichen Stunden für 16 Begleitungen. Beim Hospiz Heuberg sind 13 Personen ehrenamtlich tätig, sie haben bei 18 Begleitungen 746 Stunden aufgebracht, informierte Barbara Imhof-Reger. Ragg kündigte eine außerordentliche Mitgliederversammlung im September an, wo nach der neuen Zusammensetzung der Gemeinderäte in den Mitgliedskommunen die gesamte Vorstandschaft zu wählen sei.