Zeiss kauft Messtechnikspezialisten GOM
(ank) - Der Optik- und Halbleiterkonzern Zeiss greift erneut in seine gut gefüllte Kriegskasse und kauft den Braunschweiger Messtechnikspezialisten GOM. Das 1990 gegründete Unternehmen entwickelt und vertreibt Hard- und Softwarelösungen für die Oberflächenmessung und -digitalisierung – insbesondere für flächige Bauteile wie beispielsweise Automobilkarosserien. „In diesem Bereich ist GOM der Goldstandard“, erklärte Zeiss-Vorstand Jochen Peter die Gründe für die Aquisition. Vor allem die hohe Softwarekompetenz mache GOM für Zeiss attraktiv. Peter verantwortet die Zeiss-Sparte Messtechnik, in die GOM eingegliedert werden soll.
Nach Aussage von Konzernchef Michael Kaschke sei Zeiss bei Messtechniklösungen stark, bei denen es um hochgenaues Messen für von der Größe her überschaubare Bauteile ankommt. Mit GOM könne man nun auch flächige Bauteile hochgenau messen und prüfen und sich so neue Kunden jenseits der Automobilindustrie erschließen.
GOM wurde 1990 gegründet und beschäftigt aktuell rund 600 Mitarbeiter, vor allem am Standort Braunschweig. Im Geschäftsjahr 2017/18, das Ende Februar endet, setzte das Unternehmen rund 150 Millionen Euro um. Nach Aussage von Kaschke sei GOM „durch die starke Softwarekompetenz sehr profitabel“. Konkrete Angaben zum Kaufpreis machte der Zeiss-Chef nicht. Er erklärte auf Nachfrage aber, dass es für Zeiss eine „beachtliche, strategisch äußerst wichtige Akquisition“sei. Die Oberkochener wollen den Zukauf – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Kartellbehörden – noch im ersten Halbjahr abschließen.