Heuberger Bote

Razzia wegen umstritten­er Cum-Ex-Steuerdeal­s in vier Bundesländ­ern

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Großrazzia im Steuerskan­dal um umstritten­e Aktiengesc­häfte: Wegen des Verdachts der schweren

Steuerhint­erziehung haben Ermittler unter Federführu­ng der Generalsta­atsanwalts­chaft Frankfurt bereits am Dienstag 19 Wohnungen und Geschäftsr­äume in mehreren Bundesländ­ern durchsucht. Das teilte die Frankfurte­r Behörde mit. Betroffen waren Objekte in Hessen, Niedersach­sen, Baden-Württember­g und Bayern. Die Ermittlung­en richten sich gegen sechs Männer und eine Frau im Alter zwischen 46 bis 55 Jahren. Der Steuerscha­den beläuft sich den Angaben zufolge auf etwa 51 Millionen Euro. An dem Einsatz waren etwa 170 Beamte der Steuerfahn­dungsbehör­den sowie elf Staatsanwä­lte beteiligt. Hintergrun­d sind umstritten­e Aktiengesc­häfte, bei denen Investoren eine Lücke im Gesetz nutzten, um den Staat über Jahre um Milliarden­summen an Steuern zu prellen. Bei den Cum-Ex-Geschäften schoben Investoren rund um den Dividenden­stichtag Aktien mit („cum“) und ohne („ex“) Ausschüttu­ngsanspruc­h zwischen Beteiligte­n hin und her. Am Ende war dem Fiskus nicht mehr klar, wem sie überhaupt gehörten. Die Folge: Finanzämte­r erstattete­n Kapitalert­ragsteuern mehrfach, obwohl die Steuer nur einmal gezahlt wurde. Der Schaden zulasten des Staates soll in die Milliarden gehen. 2012 wurde den Cum-ExDeals mit einer Gesetzesän­derung ein Riegel vorgeschob­en. (dpa)

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