Heuberger Bote

Für das Praktikum in die weite Welt

Wenn Schüler für ihr Bogy-Praktikum nach Spanien oder in die USA reisen

- Von Zoe Gerards

- Jedes Jahr vor Ostern müssen sich die Zehntkläss­ler des Tuttlinger Immanuel-KantGymnas­iums auf die Suche nach einem Bogy-Praktikums­platz machen. Die Möglichkei­ten sind unbegrenzt. Mittlerwei­le scheint es ein Trend zu sein, das Praktikum im Ausland zu absolviere­n. Dieses Jahr haben sich einige Schüler unter anderem Spanien und die Vereinigte­n Staaten für ihr Schülerpra­ktikum ausgesucht.

Für Bastian Junt (15) und Lea Letzgus (16) hieß es die Woche vor den Osterferie­n ab in den Flieger und weg. Mit Begeisteru­ng erzählt Lea Letzgus über ihre Zeit bei BMW in Madrid. „Es ist toll, in ein anderes Land zu reisen und dabei hinter die Kulissen eines so großen Unternehme­ns mit so vielen Bereichen zu schauen.“Gefunden hat sie ihren Praktikums­platz über persönlich­e Kontakte ihres Onkels. Gereizt habe sie vor allem die Ferne, und Reisen an sich sei einfach toll. Und das lässt sich prima mit den nachfolgen­den Osterferie­n verknüpfen. „Meine Erwartunge­n wurden übertroffe­n“, sagt Lea Letzgus. Auch beim Thema Sprache gebe es keine Probleme. Da sie in der Schule Spanisch lernt, falle es ihr leicht, sich zu verständig­en. „Alle sind fasziniert wegen des Spanisch“, berichtet sie stolz. Zwar sei vieles sehr fachspezif­isch, aber wenn es gar nicht geht, könne sie zur Not auf Englisch und manchmal sogar Deutsch umsteigen.

Genau wie die 16-jährige Hattingeri­n ist Bastian Junt schon nach zwei Tagen von seinem Praktikum bei Chiron in Charlotte, North Carolina, hellauf begeistert. Er ist überzeugt davon, dass es eine riesige Chance ist, da er Einblicke in das nationale und internatio­nale Arbeitsleb­en und in verschiede­ne Abteilunge­n wie Engineerin­g und Montage bekomme. So könne er sehen, in welcher Sparte er als Erwachsene­r einmal arbeiten will.

„Ich lerne viel“, sagt der Tuttlinger. Dabei ist die Fremdsprac­he kein großes Problem. „Manchmal verstehe ich Fachbegrif­fe nur im Kontext.” Und falls nicht, so meint er, könne er sich notfalls immer bei einem der deutschspr­achigen Angestellt­en melden.

Amerikaner sind höflicher

Neben dem Zuhören, Lernen, Fragen und Verstehen fällt dem 15-Jährigen recht schnell eines auf: Die Amerikaner scheinen im direkten Kontakt viel höflicher zu sein als die Deutschen.

Sara Beierle (15) verbringt ihr Praktikum in Karlsruhe an der Volkshochs­chule. Ihre große Leidenscha­ft ist die Kunst, deswegen träumt sie davon, sich dort weiterbild­en zu können. Allerdings: „Das hier hat nichts mit Kunst zu tun, ich bin nur im Büro“, berichtet die Tuttlinger­in enttäuscht von ihrem Praktikum. Ihre Aufgabe bestehe nun mehr darin, in der Jugendabte­ilung die Kunstkurse zu organisier­en. Doch im Endeffekt sei es gar nicht so schlimm, meint sie etwas später. Dass sie sich diesen Praktikums­platz ausgesucht hat, bereut sie aber nicht.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Die 16-jährige Lea Letzgus aus Hattingen macht ihr Bogy-Praktikum bei BMW in Madrid.
FOTO: PRIVAT Die 16-jährige Lea Letzgus aus Hattingen macht ihr Bogy-Praktikum bei BMW in Madrid.

Newspapers in German

Newspapers from Germany