Marodes Schwimmbad: Lebenshilfe ermittelt Kosten
Nach erstem Treffen der Beteiligten wird Sanierung des Bades geprüft – DLRG-Neubaupläne zurückgestellt
- Nach einem ersten Arbeitstreffen zwischen der Lebenshilfe, der Stadtverwaltung, Vertretern des Tuwass und der DLRG steht fest: Bezüglich des maroden Lebenshilfe-Schwimmbads sollen in den nächsten Wochen zunächst Umfang und Kosten einer Sanierung festgestellt werden. Vorerst nicht weiterverfolgt werden die Pläne der DLRG, am Vereinsgebäude im Koppenland ein eigenes Lehrschwimm-Becken zu bauen.
„Man war sich einig, dass man zunächst einmal mehr Fakten über eine mögliche Sanierung des LebenshilfeBades braucht – also genaue Kosten, eventuelle Fördermöglichkeiten etcetera“, berichtet Stadtpressesprecher Arno Specht. Diese stehen derzeit noch nicht genau fest – Lebenshilfe-Geschäftsführer Martin ten Bosch schätzt sie auf 800 000 bis eine Million Euro.
Wie vor kurzem berichtet, ist das Schwimmbad der Lebenshilfe in die Jahre gekommen. Ten Bosch hatte der Stadt Tuttlingen vergangenen Monat per Brief angekündigt, das Bad aus Kostengründen spätestens 2020 schließen zu wollen. Sollte es zu unvorhergesehenen größeren Schäden kommen, könne eine Schließung auch schon früher erfolgen.
Bad ist 40 Jahre alt
Allein im vergangenen Jahr hatte die Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen knapp 100 000 Euro investiert, um die ständig wiederkehrenden Schäden im rund 40 Jahre alten Bad zu beheben. Trotz aller Liebe zum eigenen Schwimmbad sei es nicht die primäre Aufgabe der Lebenshilfe, in Eigenregie ein Bad zu unterhalten, hatte sich ten Bosch geäußert.
Das Bad ist derzeit jedoch gut ausgelastet: Nicht nur die Lebenshilfe nutzt es – zu etwa 85 Prozent wird es von etlichen Vereinen und Schulen aus Tuttlingen und Kreisgemeinden für Schwimmkurse und -unterricht gepachtet.
Zurückgestellt werden vorerst die Pläne der DLRG. Vorsitzender Thomas Hauser hatte Entwürfe präsentiert, am Vereinsgebäude im Koppenland ein neues LehrschwimmBecken zu errichten. „In dem Gespräch waren sich die Beteiligten zudem einig, dass die sehr hohen Kosten für Errichtung und Betrieb eines eigenständigen Schwimmbads dazu führen, dass diese Variante zunächst nicht weiter verfolgt wird“, sagt Benjamin Hirsch, persönlicher Referent von Oberbürgermeister Michael Beck.
„Es gibt so viele Schüler, die nicht schwimmen können“
DLRG-Vorsitzender Hauser verwies indes auf die Notwendigkeit eines weiteren Lehr-Schwimmbeckens für Tuttlingen. „Es gibt so viele Schüler, die nicht schwimmen können“, sagte er. Auch wenn nun als Priorität Nummer eins die Sanierung des Lebenshilfe-Schwimmbades angestrebt werde: „Parallel dazu sage ich, dass wir an unseren Plänen festhalten.“