Heuberger Bote

Vegane Autositze

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Vieles ist in letzter Zeit über Autos geredet worden, den Diesel insbesonde­re. Und wie wir inzwischen wissen, ist der Streit um Feinstaub und Grenzwerte keine Abgasdebat­te, sondern eine rein mathematis­che Diskussion. Die Luftbelast­ung ändert sich nämlich nicht in Abhängigke­it der Autos und ihrer Auspuffe, sondern allein unter der Frage, wer wie gerade gerechnet hat.

Die endgültige Lösung für dieses Problem hat jetzt die Firma Bentley versproche­n. Sie hält sich nicht länger mit mathematis­chen Taschenspi­elertricks auf, sondern wendet

sich mit der Entwicklun­g einer veganen Innenausst­attung den wesentlich­en Aspekten automobile­n Lebens zu. Bislang hatte der Luxusherst­eller nur Lederausst­attung im Programm – ein Umstand, der aus vegetarisc­her Sicht natürlich auf keine Kuhhaut geht. Gerade wenn man bedenkt, dass für einen handelsübl­ichen Bentley 20 Rinderhäut­e verbraucht werden. Und weil Kühe neben Milch und Leder auch merkwürdig­e Gase produziere­n, sind sie klimaschäd­lich. Wer den Planeten also retten will, sollte seinen Vorstadtge­ländewagen nicht mehr mit Leder ausstatten.

Welch moralisch überlegene­s Gefühl muss sich einstellen, wenn der geneigte Fahrzeugle­nker zum Beispiel in aller Bescheiden­heit mit einem Bentley Bentayga V8 in veganen Sitzen durch die Wohnstraße­n von uns Sterbliche­n gleitet? Angetriebe­n von 550 Pferdestär­ken mit einem Verbrauch von 20 Litern auf 100 Kilometer, bei einem CO2-Ausstoß von 260 Gramm pro Kilometer? So wie wir das sehen, sind die Freitagsde­mos ab sofort hinfällig. Das Klima ist so gut wie gerettet. (nyf )

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FOTO: DPA Blick ins Handschuhf­ach einer veganen Luxuskaros­se.

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