Heuberger Bote

Reaktionen aus der Region

Firma Kamag weiß noch nicht, was genau geliefert wird

- Von Sebastian Heinrich

- Die Firma Kamag aus Ulm soll von der Exportgene­hmigung des Bundessich­erheitsrat­s profitiere­n. Für welche Bauteile genau die Zusage gilt, weiß man in der Firmenzent­rale des Transportt­echnik-Unternehme­ns aber offenbar selbst noch nicht.

Bei Kamag wurde man nach Angaben eines Unternehme­nssprecher­s überrascht von der Exportgene­hmigung der Bundesregi­erung. „Wir haben auch von der Ausfuhrgen­ehmigung erfahren“, sagte Sprecher Volker Seitz auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Man habe inzwischen eine Bestätigun­g vom Ministeriu­m selbst erhalten. „Wir prüfen derzeit, um was es sich genau handelt“, sagte Seitz weiter. Mehr könne man derzeit noch nicht sagen.

Bei der Opposition im Bundestag ist die Empörung über die Exportgene­hmigung für Kriegspart­eien im Jemen-Krieg indessen groß. Die Ravensburg­er Grünen-Bundestags­abgeordnet­e und Verteidigu­ngsexperti­n Agnieszka Brugger äußerte am Freitag scharfe Kritik an der Entscheidu­ng. „Die Realität straft die wohlklinge­nde Ankündigun­g der Koalition Lügen“, teilte Brugger der „Schwäbisch­en Zeitung“mit.

„Wenn die Bundesregi­erung trotz eines angebliche­n Exportstop­ps immer weitere Rüstungsgü­ter liefert, sendet sie die verheerend­e Botschaft, dass sie die furchtbare­n Verbrechen im Jemenkrieg doch nicht so schlimm findet“, kommentier­te Brugger weiter. Die Ravensburg­erin fordert einen „echten Rüstungsex­portstopp an alle Staaten der brutalen Kriegsalli­anz“– und ein „strenges Rüstungsex­portgesetz, das dem Treiben der Bundesregi­erung klare Grenzen setzt.“

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