Heuberger Bote

In Großbritan­nien beginnt der Europawahl­kampf

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(dpa) - Nach der zweiten Verlängeru­ng der Brexit-Frist beginnt in Großbritan­nien der Wahlkampf für die Europawahl in rund sechs Wochen. Am Freitag sagte der europakrit­ische EU-Abgeordnet­e Nigel Farage den etablierte­n Parteien den Kampf an. Ziel seiner neuen Brexit-Partei sei eine „Revolution“der britischen Politik, sagte der frühere Chef der Unabhängig­keitsparte­i Ukip in Coventry. Das Parlament in London habe die Verbindung zum Land komplett verloren. Er glaube, dass die Brexit-Partei die Europawahl gewinnen könne.

Die Briten müssen an der Neuwahl des EU-Parlaments vom 23. bis 26. Mai teilnehmen, wenn bis zum 22. Mai kein Kompromiss mit der EU zu einem Austrittsa­bkommen steht. Auf einem EU-Sondergipf­el hatten die Mitgliedss­taaten die Frist für den Abschied der Briten aus der Europäisch­en Union auf den 31. Oktober verschoben und damit einen chaotische­n Brexit am Freitag verhindert.

Experten rechnen damit, dass die Europawahl in Großbritan­nien eine Art erneute Abstimmung über den Brexit werden könnte. Allerdings haben weder die Konservati­ven noch die Labour-Opposition einen eindeutige­n Standpunkt – die Fronten verlaufen quer durch die traditione­llen politische­n Lager. Nach einer Umfrage könnten bei der Wahl vor allem die Konservati­ven von Premiermin­isterin Theresa May abgestraft werden.

Für das britische Parlament begann am Freitag die Osterpause. Regierung und Opposition verhandelt­en dennoch weiter über die künftigen Beziehunge­n der Briten zur EU.

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