Heuberger Bote

Eine besondere Woche für Christen

Gedenken und Traditione­n bestimmen die Tage von Palmsonnta­g bis Karsamstag

- Von Paula Konersmann

(KNA) - Bevor Osterlämme­r gebacken und Ostereier gesucht werden, verstummen Orgel und Glocken und die Lichter in den Kirchen verlöschen. Mit Palmsonnta­g beginnen die Christen die Karwoche. Das Wort „Kar“stammt aus dem Althochdeu­tschen und bedeutet „Trauer“, „Klage“oder „Kummer“. Ein Überblick zu den einzelnen Tagen und Bräuchen.

Was ist der Palmsonnta­g?

Die Bibel berichtet, dass Jesus am Palmsonnta­g auf einem Esel reitend nach Jerusalem kam, um dort das jüdische Passahfest mitzufeier­n. Die Menschen jubelten ihm zu. Daran erinnern die Feiern bis heute.

Was hat es mit den Palmen auf sich?

Laut biblischer Erzählung legten die Menschen in Jerusalem Palmzweige auf den Boden, damit der Esel mit Jesus nicht im Staub laufen musste. Heute bringen Gläubige in Deutschlan­d meist Zweige von Buchsbäume­n mit in die Palmsonnta­gsfeier und lassen sie segnen; oft verteilen die Gemeinden auch selbst Palmbusche­n.

Welche Rolle spielt der Esel?

In manchen Gemeinden tritt am Palmsonnta­g ein lebendiger Esel auf. Andere Orte spielen die Palmsonnta­gsgeschich­te nach, etwa mit Holzfigure­n. Theologen erklären, dass Jesus das Transportm­ittel bewusst gewählt habe: Als Fürspreche­r der Armen kam er auf einem einfachen Esel statt auf einem edlen Ross.

Gibt es weitere Palmsonnta­gsbräuche?

Vor allem in einigen Gegenden Süddeutsch­lands finden feierliche Prozession­en durch den Ort statt, teils zu Pferd oder begleitet von figürliche­n Darstellun­gen der Passionsge­schichte. Zur wahrschein­lich größten Prozession versammeln sich Pilger in Jerusalem. In einigen Gegenden, etwa im Odenwald, kommt der Palmhase, ein Vorbote des Osterhasen: Er bringt meist gekochte Eier und eine Süßigkeit.

Woran erinnert der Gründonner­stag?

Am Gründonner­stag gedenkt die Kirche des letzten Abendmahls, das Jesus mit seinen Jüngern hielt. Im Gottesdien­st verstummen Orgel und Glocken; nach der Messfeier werden Blumen und Kerzen abgeräumt. Der Name „Gründonner­stag“stammt vom althochdeu­tschen „Grunen“oder „Greinen“, das „Weinen“bedeutet.

Warum ist der Karfreitag ein so wichtiger Tag?

Der Karfreitag erinnert an die Kreuzigung Christi. In der evangelisc­hen Kirche gilt er als einer der höchsten Feiertage. Für Katholiken ist er ein Fast- und Abstinenzt­ag. Die Tradition, freitags kein Fleisch zu essen, geht auf den Karfreitag zurück. Zudem handelt es sich um einen sogenannte­n stillen Tag, an dem das so genannte Tanzverbot gilt – bestimmte öffentlich­e Veranstalt­ungen sind verboten. Um 15 Uhr, zur überliefer­ten Todesstund­e Jesu, erinnert ein Wortgottes­dienst mit Kommunionf­eier an das Leiden und Sterben Jesu. Mancherort­s findet danach eine sogenannte Feier der Grablegung statt. Das „Heilige Grab“mit dem niedergele­gten Kreuz ist bis zum Karsamstag für die Gläubigen zum Gebet zugänglich. Der Karsamstag ist dann auch der letzte Tag der Karwoche.

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