Heuberger Bote

Gemeinde will Juxbrunnen nicht aufgeben

Quelle ist wegen Keimen abgeschalt­et – Es wird geprüft, ob UV-Licht Problem lösen kann

- Von Alexandra Schneid

- Der Juxbrunnen in Seitingen-Oberflacht, der wie andere Quellen den Ort mit Wasser versorgt, ist seit Mitte Dezember 2018 wegen Verkeimung außer Betrieb. Das Gesundheit­samt habe die Nutzung untersagt, berichtet Bürgermeis­ter Jürgen Buhl im Gespräch mit unserer Zeitung. Ganz auf die Wasserquel­le will die Gemeinde aber nicht verzichten. Deshalb soll ein Ingenieurb­üro prüfen, wie das Wasser weiterhin genutzt werden kann.

Die Verunreini­gung des Juxbrunnen­s mit coliformen Keimen ist „keine Eintagsfli­ege“, sagt Buhl. Bei Überprüfun­gen seien immer wieder Keime nachgewies­en worden. So zum Beispiel auch im Frühjahr 2017, als der Juxbrunnen für mehrere Monate abgeschalt­et werden musste (wir berichtete­n) oder vergangene­s Jahr im Herbst.

Das Problem der Verkeimung ist: Auf dem Weg vom Juxbrunnen zum Hochbehält­er Grashalde befinden sich die Bruckmühle und die Aumühle, die mit dem Wasser versorgt werden, bevor es aufbereite­t wird. Das bedeutet: Die beiden Gehöfte würden verunreini­gtes Wasser bekommen. Da die Keime schon so oft aufgetrete­n seien, sei es zu gefährlich, das Wasser vom Juxbrunnen weiterhin zu beziehen, sagt Buhl. Deshalb werden die beiden Gehöfte, die Bruckmühle und die Aumühle, derzeit über eine Leitung vom Hochbehält­er versorgt.

Den Juxbrunnen dauerhaft vom Netz zu nehmen, kommt für den Bürgermeis­ter nicht in Frage. Um auch bei Trockenhei­t eine sichere Wasservers­orgung zu gewährleis­ten und einen Puffer zu haben, will Buhl die Quelle nicht aufgeben.

Mit UV-Licht coliforme Keime abtöten

Mit einem Ingenieurb­üro will die Gemeinde nun eine Lösung für dieses Problem suchen. Eine Möglichkei­t wäre, eine neue Leitung zu bauen. Die Kosten, schätzt der Bürgermeis­ter, belaufen sich auf 240 000 Euro. Eine andere Alternativ­e wäre, die coliformen Keime mit UV-Licht direkt an der Quelle abzutöten. Diese Variante sei „wesentlich wirtschaft­licher und schneller umsetzbar“, erklärt der Bürgermeis­ter.

Ob das UV-Licht überhaupt Wirkung zeigen würde, müsse noch geprüft werden. Dazu soll über einen Zeitraum von zehn Wochen das Wasser getestet werden. Chloren wäre auch eine Möglichkei­t, doch dies rieche man, findet der Bürgermeis­ter. Obwohl der Juxbrunnen seit einigen Monaten außer Betrieb ist, können die Haushalte in der Gemeinde Seitingen-Oberflacht derzeit problemlos versorgt werden. Zum Glück habe es in den vergangene­n Wochen immer wieder geregnet, sodass die Grashalde – eine weitere Quelle, über die der Ort mit Wasser versorgt wird – „recht gut schüttet“, berichtet Buhl.

Zusätzlich bezieht die Gemeinde Seitingen-Oberflacht noch Wasser von der Baarwasser­versorgung.

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FOTO: OLIVER BERG/DPA Das Trinkwasse­r der beiden Gehöfte Bruckmühle und Aumühle kommt derzeit über eine Leitung vom Hochbehält­er Grashalde in Seitingen-Oberflacht.

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