Heuberger Bote

Flächenfra­ß

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Es ist ja so: Der Trossinger an sich ist ein hungriger Zeitgenoss­e. Viel hat er sich im Laufe der Zeit einverleib­t, ganze Stadtteile, zum Beispiel Schura – aber das ist eine andere Geschichte.

Der Trossinger an sich frisst aber auch Flächen. Nicht nur kleine Flächen, in Form von Zwiebelkuc­hen oder Pizza, nein: da er sich ausdehnt, braucht er auch immer mehr Wohnraum. Und ist dazu übergegang­en, Landschaft zu fressen, wie sich jetzt herausstel­lt. Und zwar Landschaft, von der er eigentlich seine Lebensmitt­el bekommt. Zwar heißt es immer, die Landwirte produziert­en Milch selbst, in Wahrheit hat man aber längst herausgefu­nden, dass es die Kühe sind, die Milch geben. Und die wiederum benötigen Weidegrund für ihre Lebensgrun­dlage, jenen Grund also, den ihnen die Trossinger Immobilien­besitzer wegfressen möchten. Eine verbissene Angelegenh­eit, die jetzt auch den Gemeindera­t erreicht hat, zumal das Stadtoberh­aupt sich ganz am Anfang der Flächenfra­ß-Nahrungske­tte positionie­rt hat.

Im Juni haben findige Trossinger im Stadtpark schon eine „Fressmeile“angekündig­t, um die explodiere­nde Trossinger Bevölkerun­g zu ernähren, und an den Stadtgrenz­en gehen die Landwirte allmählich dazu über, die umständlic­he Produktion von Brot, Milch und Kartoffeln zu umgehen und bieten Kurse für die neuen Grundbesit­zer an, wie man sich direkt auf den Feldern ernährt, durch Grasen im gebückten Gang …

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