Mehrkampf-Elfter – Andreas Toba glänzt als Generalist
(SID) - Auf ihn ist nahezu immer Verlass: „Hero de Janeiro“Andreas Toba hat das bislang schwache Abschneiden der deutschen Kunstturner bei den Europameisterschaften in Stettin überstrahlt. Mit seinem besten Mehrkampf seit drei Jahren kämpfte sich der Hannoveraner bis auf den elften Platz vor. An allen sechs Geräten blieb der 28-Jährige ohne groben Patzer. Lohn war neben der Platzierung die beachtliche Gesamtpunktzahl von 82,231 Zählern. „Es macht wieder Spaß, ich habe keine körperlichen Probleme mehr. Und es zeigt mir, dass ich in die richtige Richtung trainiert habe“, sagte Toba. Aber: „An meinen Schwierigkeiten muss ich vielleicht noch arbeiten.“
Mit der Medaillenvergabe nämlich hatte der „Mr. Zuverlässig“der deutschen Turner, der bei Olympia 2016 sogar noch mit einem gerissenen Kreuzband ans Pauschenpferd gegangen war, erwartungsgemäß nichts zu tun. Aber er kam fast an seine Gesamtpunktzahl aus der Qualifikation (82,265) heran. Die Goldmedaille holte sich etwas überraschend Nikita Nagorni. Der Russe behielt in einem spannenden Duell mit seinem Landsmann, Weltmeister Artur Dalalojan, die Oberhand. Bronze ging an Marios Georgiou aus Zypern.
Im Schatten der Medaillengewinner spulte Toba sein Programm souverän und sicher ab. Am Pauschenpferd mit 13,466 Punkten noch etwas verhalten, steigerte sich der deutsche Ringe-Meister an seinem Lieblingsgerät auf 13,833 Zähler. Beim Sprung folgte seine Tageshöchstnote (14,433), die Runde endete mit 13,533 Punkten am Reck sowie 13,266 Zählern für den Vortrag am Boden. Bundestrainer Andreas Hirsch war begeistert von seinem Generalisten. „Sein Gerät ist eben der Mehrkampf “, sagte der Chefcoach mit einem Schmunzeln.
Bei den Frauen ging Gold an Melanie de Jesus dos Santos (Frankreich).