„Die Situation ist noch nicht beruhigend“
Ulms Basketballtrainer Thorsten Leibenath über die Schlussphase in der Bundesliga
- In den vergangenen Jahren ging es für die Basketballer von Ratiopharm Ulm fast nur nach oben. Pokalfinale, Play-off-Finale, im Grunde fehlte nur ein Titel zum ganz großen Glück. In der vergangenen Saison verpasste Ulm erstmals seit Langem wieder die Play-offs. Momentan stehen die Schwaben auf Platz acht, das würde für die Playoffs reichen. Vor den letzten wichtigen Spielen der Hauptrunde (am Samstag geht es zu Hause gegen den Tabellensiebten Würzburg) hat sich Thorsten Kern mit Ulms Trainer Thorsten Leibenath unterhalten.
Herr Leibenath, Ihre Mannschaft hat zuletzt wichtige Siege gegen Braunschweig und Ludwigsburg gefeiert. Wie sehen Sie die Lage acht Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde?
Wir haben im Grunde zwei Niederlagen Vorsprung auf Rang neun, denn Braunschweig liegt zwar nur zwei Punkte hinter uns, aber wir haben den direkten Vergleich gewonnen. Das liest sich momentan ganz gut, besser als noch vor ein paar Wochen. Aber die Situation ist noch lange nicht beruhigend, denn wir haben noch ein schweres Restprogramm.
Am Samstag geht es zu Hause in der Ratiopharm-Arena gegen den Tabellensiebten Würzburg. Da können Sie einen weiteren Schritt Richtung Play-offs machen.
Das wird für uns ein weiterer harter Prüfstein. Aber eine Vorentscheidung ist die Partie noch nicht. Auch danach kann noch einiges passieren. Wir können theoretisch noch zwei Plätze nach oben klettern, wir können aber auch immer noch aus den Play-offs herausfallen. Frankfurt und Gießen haben für mich nur noch Außenseiterchancen. Aber Bayreuth, gegen die wir noch spielen, dazu Braunschweig und Ludwigsburg haben noch Chancen auf die Play-offs. Wichtig wird für uns sein, dass wir den guten Trend aus den vergangenen vier Spielen fortsetzen.
Ihre Mannschaft hat sich zuletzt stabilisiert. Woran liegt es denn, dass es in dieser Saison so große Schwankungen gibt?
An mehreren Faktoren. Zum einen haben wir eine sehr junge Mannschaft. Dazu kamen die vielen Verletzungen, die natürlich nicht gerade für Stabilität gesorgt haben. Und dann darf man nicht vergessen, dass es eine sehr starke Liga ist. Vom Budget her betrachtet gehören wir sicherlich unter die Top Acht. Doch dass das nicht immer etwas zu sagen hat, hat man gerade beim Spiel der Frankfurter gegen München gesehen, das die Bayern erst in der zweiten Verlängerung gewonnen haben.
Sie stehen nur noch acht Spiele als Ulmer Cheftrainer an der Seitenlinie, dann werden Sie Sportdirektor. Fühlt es sich schon langsam wie ein Abschied an?
Nein. Der Wechsel ist zwar nicht ganz weit weg, aber noch bin ich zu sehr im Jetzt gefangen. Wir wollen gemeinsam noch die Play-offs erreichen. Da spüre ich momentan noch keine Wehmut oder etwas anderes. Vielleicht kommen die Emotionen dann nach meinem letzten Spiel. Aber die Aufgaben jetzt sind für mich noch sehr herausfordernd.
Das Ziel ist klar: Sie wollen zum Abschluss Ihrer Trainerkarriere in Ulm auf jeden Fall die Play-offs erreichen.
Natürlich. Wir alle wollen keine frühe Sommerpause.