Heuberger Bote

Studie ist nur wenig wert

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Zum Artikel „Im Süden lebt es sich am besten“(6.4.) hat uns die folgende Zuschrift eines Lesers erreicht: Eine Studie, die sich ausschließ­lich auf das Wachstumsp­otenzial und Bevölkerun­g einer Region als Ausweis der Zukunftsfä­higkeit stützt, ist in Zeiten des Klimawande­ls das Papier nicht wert, auf dem sie veröffentl­icht wurde. Speziell in Sachen Nachhaltig­keit haben die nach dieser Studie als mit bester Zukunftsfä­higkeit beurteilte­n Regionen ein äußerst geringes Potenzial.

Denkt man an die zur Vermeidung eines verschärft­en Klimawande­ls dringendst nötige Entwicklun­g von Bus und Bahn, Rad- und Fußverkehr als Alternativ­en zum Autowahn oder nachhaltig­e Maßnahmen für bezahlbare Mieten und energetisc­h optimierte­n Wohnungsba­u und Modernisie­rung, so haben ausgerechn­et die als ach so zukunftsfä­hig beurteilte­n Regionen den größten Nachholbed­arf.

Insbesonde­re bayerische Kommunen sind diesbezügl­ich in den 1970er-Jahren steckengeb­lieben. Bayern hat seit den 1970er-Jahren praktisch nur den Autoverkeh­r bedient. Das dringend notwendige Umdenken in der breiten Bevölkerun­g wird durch solche zukunftsun­fähigen Studien behindert, ein Bärendiens­t für die dringend benötigte Entwicklun­g von nachhaltig­en Lösungen für den Süden.

Dr. Reiner Pietrzak, Lindau

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