Kurioses Ende eines Fast-Triumphes
Emanuel Buchmann verpasst Gesamtsieg bei der Baskenland-Rundfahrt
(SID/dpa/sz) - Am Berg hat der Ravensburger Emanuel Buchmann seine Stärke demonstriert. Doch der Gesamtsieg bei der Baskenland-Rundfahrt war dem Profi von Bora-hansgrohe nicht vergönnt. Das Gelbe Trikot konnte Buchmann auf der letzten Etappe rund um Eibar nicht verteidigen. Nicht entscheidend, aber äußerst kurios war eine Szene kurz vor dem Ziel.
Buchmann, der zu diesem Zeitpunkt schon deutlich hinter dem späteren Gesamtsieger Ion Izagirre aus Spanien zurücklag, fuhr mit seiner Verfolgergruppe geradeaus anstatt links abzubiegen. Ein Streckenposten hatte offenbar einen Moment lang nicht aufgepasst. Buchmann beendete die letzte Etappe der Baskenland-Rundfahrt als 13. und fiel damit in der Gesamtwertung auf Platz vier zurück. Doch die Rennjury schrieb den fehlgeleiteten Fahrern nachträglich zwölf Sekunden gut, wodurch Buchmann auf Platz drei vorrückte. „Jakob Fuglsang ist superstark gefahren, und ich konnte nicht mehr mithalten“, sagte Buchmann laut Mitteilung von Bora-hansgrohe. „Es hat noch zum Podiumsplatz gereicht, aber leider haben wir das Gelbe Trikot verloren.“
Solosieg am Berg
Das hatte sich der Ravensburger durch einen ganz starken Auftritt am Freitag gesichert. Zuvor hatte sein Teamkollege Maximilian Schachmann die Führung in der Gesamtwertung inne. Doch bei der harten Bergetappe nach Arrate hatte der 26-jährige Buchmann alle Konkurrenten stehengelassen. „Es ist unglaublich, die Königsetappe bei der Rundfahrt zu gewinnen“, sagte Buchmann. Es war sein erster Etappensieg bei einem Rennen der Worldtour. Nur die Krönung, der Gesamtsieg, fehlte.
Ansonsten konnte Bora-hansgrohe sehr zufrieden sein mit der Woche. Die beiden Deutschen Buchmann und Schachmann glänzten. Am Ende der starken BaskenlandRundfahrt ließ sich der 25 Jahre alte Schachmann in Eibar als Gewinner des Punktetrikots feiern. Nach drei Etappensiegen in Nordspanien war die Stimmung ausgelassen. „Was wir diese Woche erreicht haben, war unglaublich, obwohl wir den Gesamtsieg nicht holen konnten. Vier Etappensiege bei einem hochkarätigen Feld, und dann hatten wir das Leadertrikot von Anfang an, das war etwas Tolles für uns“, sagte der Sportliche Leiter Jens Zemke.
Kletter-Ass Buchmann und Allround-Talent Schachmann sind zwei der jungen deutschen Stützen im Bora-Team, bei dem oft vor allem der dreimalige Weltmeister Peter Sagan (Slowakei) die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Während Buchmann in den Bergen seine großen Stärken hat und diese bereits bei der Tour de France unter Beweis stellen durfte, ist Schachmann flexibler aufgestellt. Er ist ein starker Zeitfahrer, besitzt den nötigen Punch und kommt gut über Anstiege. Sein enormes Potenzial und die starke Form machen Schachmann auch zu einem heißen Anwärter auf einen Erfolg bei der Ardennen-Woche mit dem Amstel Gold Race (21. April), dem Flèche Wallonne (24. April) und LüttichBastogne-Lüttich (28. April).