Heuberger Bote

SPD arbeitet gegen von der Leyen

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BRÜSSEL (dpa) - Die Europaabge­ordneten der SPD versuchen, mit einem brisanten Papier die Wahl von Ursula von der Leyen zur Präsidenti­n der EU-Kommission zu verhindern. Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur ließ der deutsche Gruppenche­f Jens Geier in der Fraktion der europäisch­en Sozialdemo­kraten ein Dokument verteilen, in dem zahlreiche aktuelle und frühere Anschuldig­ungen gegen die derzeitige Bundesvert­eidigungsm­inisterin von der CDU aufgeliste­t sind.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) rief Kritiker von der Leyens daraufhin am Donnerstag zur Mäßigung auf. Sie sei sich mit der SPD-Führung einig, dass es einen vernünftig­en Umgang mit der Kandidatin geben müsse, auch wenn man nicht an einem Strang ziehe. „Manches, was da gestern in Brüssel stattgefun­den hat, würde ich jetzt nicht in diese Kategorie hineinstec­ken“, sagte Merkel. „Wir arbeiten dafür, dass Frau von der Leyen gewählt wird. Und dass wir diese Situation in der Koalition haben, ist natürlich nicht einfach.“

Die SPD-Spitze äußerte sich auffallend zurückhalt­end zu dem Papier. Die Parteiführ­ung sei über die „Zusammenst­ellung presseöffe­ntlicher Kritik“an von der Leyen nicht informiert gewesen, sagte der kommissari­sche Vorsitzend­e Thorsten Schäfer-Gümbel der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“. Von der Leyen wird in dem Dokument mit Begriffen wie „Affäre“, „Skandal“, „Anschuldig­ungen“, „mangelnder Rückhalt“und „Plagiat“in Verbindung gebracht.

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FOTO: DPA Ursula von der Leyen

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