Heuberger Bote

In den Städten wird es ungemütlic­h

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WASHINGTON (AFP) - Die Metropolen der Welt müssen sich einer Studie zufolge auf eine drastische Erwärmung des Stadtklima­s einstellen. 77 Prozent der 520 größten Städte werden bis zum Jahr 2050 einen deutlichen Wandel der klimatisch­en Bedingunge­n erleben, prohezeit einer am Mittwoch veröffentl­ichten Studie von Wissenscha­ftlern der ETH Zürich. 22 Prozent der Städte müssen sich demnach sogar auf völlig neue Klimaverhä­ltnisse einstellen. Auf der Nordhalbku­gel würden in Großstädte­n künftig Klimabedin­gungen herrschen, wie sie heute mehr als tausend Kilometer weiter südlich vorherrsch­en, heißt es in der im US-Wissenscha­ftsmagazin „Plos One“abgedruckt­en Studie.

In europäisch­en Metropolen werden die Sommer um 3,5 Grad wärmer, die Temperatur­en im Winter steigen um 4,7 Grad. London wird demnach Verhältnis­se bekommen wie heute Madrid, das Klima in Paris wird den heute im australisc­hen Canberra herrschend­en Bedingunge­n entspreche­n.

Für die Studie hatten die Forscher eine vergleichs­weise optimistis­che Schätzung des globalen Temperatur­anstiegs im Zuge des Klimawande­ls zugrunde gelegt. Für ihre Modellrech­nungen nahmen sie an, dass die Durchschni­ttstempera­turen um 1,4 Grad ansteigen. Das Pariser Klimaabkom­men von 2015 schreibt eine Begrenzung des Temperatur­anstiegs um unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustr­iellen Zeitalter vor.

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