Boris Becker ist seine Pokale los
Zwangsversteigerung von Erinnerungsstücken ist zu Ende – 150 250 Pfund für die US-Open-Trophäe
(dpa) - Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten: Dutzende Erinnerungsstücke aus der Karriere von Ex-Tennisstar Boris Becker sind am Donnerstag unter den Hammer gekommen. Die Zwangsversteigerung des britischen Auktionshauses Wyles Hardy & Co ging am Nachmittag in mehreren Schritten zu Ende.
Die Gebote für viele der Gegenstände aus Beckers persönlichem Besitz wie Uhren, Medaillen und Pokale stiegen dabei in den letzten Stunden noch einmal erheblich an, manche um mehr als das Zehnfache. So wurde beispielsweise eine Kopie des Davis-Cup-Pokals aus dem Jahr 1988 für 52 100 Pfund (rund 58 000 Euro) versteigert. Noch zu Beginn der Woche hatte sie bei 4000 Pfund gestanden. Die Replik eines USOpen-Pokals erzielte sogar 150 250 Britische Pfund. Ein Bambi wurde für 30 600 Pfund verkauft.
Becker war 2017 von einem britischen Gericht für insolvent erklärt worden. Mit dem Erlös aus der Versteigerung soll Geld für die Gläubiger eingetrieben werden. Becker ist derzeit in seiner Wahlheimat London beim Wimbledon-Turnier als Kommentator für das BBC-Fernsehen tätig.
Becker ließ sich in Wimbledon nichts anmerken. Er spazierte im feinen Anzug über die Anlage, hielt hier und da für ein Foto an. Im All England Lawn Tennis and Croquet Club hat er 1985 als 17-Jähriger Leimener auf dem Heiligen Rasen triumphiert und 1986 und 1989 den Coup wiederholt. Dass die Auktion während des Wimbledonturniers stattfand, ist kein Zufall. Insolvenzverwalter Mark Ford erhoffte sich durch die globale Aufmerksamkeit höhere Gebote. „Würde ich das ohne öffentliche Versteigerung an ein paar Wintertagen verkaufen, würde ich sehr viel weniger dafür bekommen“, sagte er. Ford hatte Becker Anfang der Woche Hoffnung gemacht, dass die Misere schon bald zu Ende sein könnte. „Ich hoffe sehr, diese Insolvenz in den nächsten sechs bis neun Monaten abzuschließen.“