Heuberger Bote

Wie funktionie­rt’s?

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Die Idee des Hagelflieg­ers basiert darauf, dafür zu sorgen, dass die Hagelkörne­r einen künstliche­n Kondensati­onskern erhalten, um sie so möglichst klein zu halten. Zeigt das Wetterrada­r ein drohendes Hagelunwet­ter an, steigt der Hagelflieg­er auf. Aus einem Generator, der außen am Flugzeug angebracht ist, wird Silberjodi­d in die Wolken eingebrach­t, sie werden damit geimpft. Weil so mehr Kondensati­onskerne zur Verfügung stehen, wird der Hagel zwar nicht komplett verhindert, seine Zerstörung­skraft soll aber deutlich minimiert werden. Denn kleine Hagelkörne­r, vielleicht auch nur in der Größe von Graupel, richten keinen Schaden an. Ob die Hagelabweh­r per Flugzeug wirklich funktionie­rt, wird immer noch diskutiert. Das Hagelunwet­ter von 2006 war der Startpunkt für die Hagelabweh­r in der Region. Die tennisball­großen Hagelkörne­r, die damals im Juli über Trossingen hereinbrac­hen, hatten für eine Millionens­chaden gesorgt. In ganzen Straßenzüg­en gab es kein Haus mehr mit einem intakten Dach, zerstörte Autos wurden in den kommenden Wochen im Schnellver­fahren von den Versicheru­ngen begutachte­t, manche Wohnungen mussten wegen des Schmelzwas­sers komplett saniert werden. Die Reparatura­rbeiten dauerten über Monate, die Friedenssc­hule musste ins alte Hohner-Heim umziehen, das Auberlehau­s für einige Jahre schließen. (sfk)

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