„Gianna Nannini düste mit den Sushi-Platten ab“
„Extrawünsche der Stars“: Heather Nova wollte komplett veganes Catering – Buddy Guy trank teuren Cognac
- In unserer Serie „Extrawünsche der Stars“blicken wir in die 25-jährige Geschichte des Honberg-Sommers und lassen Michael Baur, Geschäftsführer der Tuttlinger Hallen, aus dem Nähkästchen plaudern, welche Stars ihm mit ganz speziellen und exotischen Wünschen in Erinnerung geblieben sind.
Veganes Catering: Heather Nova
Die Musikerin von den Bermudas spielte 1999 im Honberg-Zelt und stellte die Macher des Festivals bei ihren Catering-Wünschen auf eine harte Probe. „Heather Nova wollte ein komplett veganes Catering haben. Und zu der Zeit war das mit dem Einkauf von veganen Lebensmitteln in Tuttlingen nicht so einfach. Es gab noch keine Bioläden oder vegane Produkte beim Discounter“, erinnert sich Baur. Sein Team habe in der ganzen Region das Catering sozusagen zusammenklauben müssen. „Mit dem Einkauf haben wir uns damals schwer getan.“Heute wäre ein solcher Wunsch kein Problem mehr – vor 20 Jahren sah das in der schwäbischen Provinz noch anders aus.
Sushi-Monster Gianna Nannini
Die italienische Rockröhre Gianna Nannini hatte bei ihrem Auftritt auf dem Honberg 2011 große Lust auf Sushi. Nur woher nehmen in Tuttlingen? So wurde ein Teammitglied der Tuttinger Hallen damit beauftragt, nach Konstanz zu fahren, um vom Bodensee Platten mit Sushi herbeizuschaffen. Die japanische Delikatessen aus rohem Fisch warteten auf den italienischen Star nach der Show hinter der Bühne. „Wir hatten ein wenig darauf spekuliert, dass die Diva vielleicht nicht alles verputzt und für uns auch noch Sushi übrig bleibt“, erzählt Baur. Als die Grande Dame der italienischen Rockmusik drei Minuten nach ihrem Auftritt bereits im Auto in Richtung Hotel saß, frohlockte der Hallenchef, Nannini habe die Sushi-Platten gar nicht angerührt. Doch die Platten waren allesamt verschwunden, mit Gianna Nannini. „Die hatte die Sushi-Platten mit ins Auto gepackt und düste damit ab – und wir hatten uns zu früh gefreut“, so Baur.
Nicht ohne Cognac: Buddy Guy
2002 musste die Honberg-SommerMacher für den US-Blues-Giganten Buddy Guy einen ganz edlen wie teuren Cognac einer bestimmten Marke auftreiben. In Stuttgart wurde man fündig: 140 D-Mark die 0,7-Liter-Flasche. Zur Sicherheit hieß man den Kurier aber, zwei der Flaschen mitzubringen, da der betagte Gitarrist ausdrücklich eine 1-Liter-Flasche bestellt hatte. Die knackte der US-Gitarrist auch gleich schon beim Soundcheck am Nachmittag. „Buddy Guy goss sich davon in seinen Kaffeepott und machte seinen Soundcheck. Nach der Show, die perfekt lief, war die eine Flasche leer und die zweite nur noch halbvoll“,berichtet Baur.
Bier in Strömen: Wecker & Wader
Beim gemeinsamen Konzert von Konstantin Wecker und Hannes Wader durften sich die Honberg-Sommer-Macher von den Rock 'n’ RollFähigkeiten der beiden Liedermacher überzeugen. Denn das 30-LiterFass Bier im Backstage-Bereich langte den beiden Musikern nicht. „Nachts mussten wir auf die Schnelle irgendwo noch ein frisches Fass Bier organisieren. So etwas ist uns dann aber nicht mehr passiert“, sagt Baur. Auf solche „Verbrauche“habe man sich danach künftig eingestellt und vorbereitet.