Heuberger Bote

„Gianna Nannini düste mit den Sushi-Platten ab“

„Extrawünsc­he der Stars“: Heather Nova wollte komplett veganes Catering – Buddy Guy trank teuren Cognac

- Von David Zapp

- In unserer Serie „Extrawünsc­he der Stars“blicken wir in die 25-jährige Geschichte des Honberg-Sommers und lassen Michael Baur, Geschäftsf­ührer der Tuttlinger Hallen, aus dem Nähkästche­n plaudern, welche Stars ihm mit ganz speziellen und exotischen Wünschen in Erinnerung geblieben sind.

Veganes Catering: Heather Nova

Die Musikerin von den Bermudas spielte 1999 im Honberg-Zelt und stellte die Macher des Festivals bei ihren Catering-Wünschen auf eine harte Probe. „Heather Nova wollte ein komplett veganes Catering haben. Und zu der Zeit war das mit dem Einkauf von veganen Lebensmitt­eln in Tuttlingen nicht so einfach. Es gab noch keine Bioläden oder vegane Produkte beim Discounter“, erinnert sich Baur. Sein Team habe in der ganzen Region das Catering sozusagen zusammenkl­auben müssen. „Mit dem Einkauf haben wir uns damals schwer getan.“Heute wäre ein solcher Wunsch kein Problem mehr – vor 20 Jahren sah das in der schwäbisch­en Provinz noch anders aus.

Sushi-Monster Gianna Nannini

Die italienisc­he Rockröhre Gianna Nannini hatte bei ihrem Auftritt auf dem Honberg 2011 große Lust auf Sushi. Nur woher nehmen in Tuttlingen? So wurde ein Teammitgli­ed der Tuttinger Hallen damit beauftragt, nach Konstanz zu fahren, um vom Bodensee Platten mit Sushi herbeizusc­haffen. Die japanische Delikatess­en aus rohem Fisch warteten auf den italienisc­hen Star nach der Show hinter der Bühne. „Wir hatten ein wenig darauf spekuliert, dass die Diva vielleicht nicht alles verputzt und für uns auch noch Sushi übrig bleibt“, erzählt Baur. Als die Grande Dame der italienisc­hen Rockmusik drei Minuten nach ihrem Auftritt bereits im Auto in Richtung Hotel saß, frohlockte der Hallenchef, Nannini habe die Sushi-Platten gar nicht angerührt. Doch die Platten waren allesamt verschwund­en, mit Gianna Nannini. „Die hatte die Sushi-Platten mit ins Auto gepackt und düste damit ab – und wir hatten uns zu früh gefreut“, so Baur.

Nicht ohne Cognac: Buddy Guy

2002 musste die Honberg-SommerMach­er für den US-Blues-Giganten Buddy Guy einen ganz edlen wie teuren Cognac einer bestimmten Marke auftreiben. In Stuttgart wurde man fündig: 140 D-Mark die 0,7-Liter-Flasche. Zur Sicherheit hieß man den Kurier aber, zwei der Flaschen mitzubring­en, da der betagte Gitarrist ausdrückli­ch eine 1-Liter-Flasche bestellt hatte. Die knackte der US-Gitarrist auch gleich schon beim Soundcheck am Nachmittag. „Buddy Guy goss sich davon in seinen Kaffeepott und machte seinen Soundcheck. Nach der Show, die perfekt lief, war die eine Flasche leer und die zweite nur noch halbvoll“,berichtet Baur.

Bier in Strömen: Wecker & Wader

Beim gemeinsame­n Konzert von Konstantin Wecker und Hannes Wader durften sich die Honberg-Sommer-Macher von den Rock 'n’ RollFähigk­eiten der beiden Liedermach­er überzeugen. Denn das 30-LiterFass Bier im Backstage-Bereich langte den beiden Musikern nicht. „Nachts mussten wir auf die Schnelle irgendwo noch ein frisches Fass Bier organisier­en. So etwas ist uns dann aber nicht mehr passiert“, sagt Baur. Auf solche „Verbrauche“habe man sich danach künftig eingestell­t und vorbereite­t.

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FOTO: JENS KALAENE Gianna Nannini bestand beim Catering auf Sushi.

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