Heuberger Bote

Rapinoes Worte gehen um die Welt

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(dpa) - Mit einem bemerkensw­erten Plädoyer für Nächstenli­ebe und Toleranz hat US-Fußballeri­n Megan Rapinoe die Party zum WM-Triumph geprägt. Als die Torschütze­nkönigin und beste Spielerin der WM nach der schillernd­en, fröhlichen Siegespara­de durch New York das Podium bestieg, hatte sie Größeres im Sinn als ihren Sport. „Wir müssen besser sein“, rief Rapinoe den Fans zu. „Wir müssen mehr lieben, weniger hassen. Mehr zuhören, weniger reden. Es ist unsere Verantwort­ung, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“Videos der Rede wurden in sozialen Netzwerken unzählige Male geteilt.

Oft werden Profisport­ler als Athleten ohne öffentlich­e Meinung jenseits ihrer Diszipline­n angesehen – Megan Rapinoe ist das Gegenteil. Die 34 Jahre alte Kalifornie­rin setzt sich seit Jahren für Gleichbere­chtigung von Frauen ein, kämpft für die Rechte Homosexuel­ler und zuckt vor keinem Gegner. In Richtung des US-Präsidente­n Donald Trump wiederholt­e sie ihre Kritik: „Ihre Botschaft grenzt Menschen aus. Sie grenzen mich aus, Sie grenzen Menschen aus, die wie ich aussehen, Sie grenzen Menschen anderer Hautfarbe aus, Sie grenzen Amerikaner aus, die Sie vielleicht unterstütz­en“, sagte Rapinoe beim Sender CNN.

Gegnern bietet Rapinoe mit ihrer extroverti­erten Art Angriffsfl­äche. Nach ihrem bemerkensw­erten Auftritt wurden in einer New Yorker UBahn-Station Plakate mit ihrem Bild mit Beleidigun­gen beschmiert. Rapinoe weiß aber um ganz viel Zuspruch. Fans hielten bei ihrer Ansprache auch ein Transparen­t hoch: „Rapinoe for President.“

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