WM-Held Götze: „Das Tor wird mir immer bleiben“
Am 13. Juli 2014 schoss der Memminger das 1:0 im Finale gegen Argentinien – Mal „Judas“, mal „Held“
(SID) - Der Auftrag von Joachim Löw an Mario Götze war eindeutig. „Zeige der Welt, dass du besser bist als Messi“, flüsterte der Bundestrainer seinem Joker bei dessen Einwechslung in der 88. Minute im WM-Finale 2014 gegen Argentinien ins Ohr. Götze beherzigte die Worte seines Chefs und schoss die deutsche Nationalmannschaft im FußballTempel Maracanã in Rio de Janeiro in der 113. Minute mit einem Traumtor zum vierten Stern – und Superstar Messi ins Tal der Tränen.
Es war ein Moment für die Ewigkeit. Götzes Name wird in den Fußball-Geschichtsbüchern für immer in einem Atemzug mit den drei vorherigen Final-Siegtorschützen Helmut Rahn (1954), Gerd Müller (1974) und Andreas Brehme (1990) genannt werden. „In Brasilien gegen Argentinien zu treffen, zu diesem Zeitpunkt – und wie dann alles gelaufen ist –, ich glaube, wenn man sich einen solchen Moment ausmalen könnte, man könnte es nicht besser tun. Das Tor wird mir immer bleiben“, sagte Götze über seinen Treffer am 13. Juli 2014 auf Vorlage des ebenfalls eingewechselten André Schürrle.
Doch der historische Moment war für den heute 27-jährigen Memminger auch eine Belastung. Nach solch einem „riesigen Erfolg“sei es „nicht so leicht gewesen, alles zu verarbeiten“, sagt er. Mario Götzes Karriere entwickelte sich zu einer Achterbahnfahrt. Schon die WM in Brasilien verlief für den damaligen Münchner alles andere als wunschgemäß. „Die Leute vergessen, wie beschissen dieses Turnier für mich bis zum Schluss war“, schrieb der Offensivspieler von Borussia Dortmund zuletzt in einem Gastbeitrag für die Internet-Plattform The Players Tribune. Götze gehörte nicht zur Stammformation, vor dem Finale sei er „wirklich deprimiert“gewesen.
Auch nach seiner Heldentat gegen die Argentinier ging es nicht bergauf, in München reichte es unter Trainer Pep Guardiola nicht zum Stammplatz. Trotz zahlreicher Titel kehrte Götze 2016 zum BVB zurück. Aber auch in seiner Heimat tat er sich teilweise schwer, eine Stoffwechselerkrankung zwang ihn zu einer längeren Pause. „Einige der größten Momente, die ich im Fußball erlebt habe, sind direkt nach den dunkelsten gekommen. Umgekehrt ist es genauso. Ich war ein Judas, dann ein Held, dann eine Enttäuschung, dann war ich fast raus aus dem Fußball. Das alles in nur vier Jahren“, sagte Götze rückblickend. In der Nationalmannschaft spielt Mario Götze derzeit keine Rolle, sein letzter Einsatz im DFB-Trikot war im November 2017. Zeit für neue große Momente! Der VfB Stuttgart hat Spaß, die Fans ahnen Böses. Zudem sind Mats Hummels und Emma wieder vereint – der Podcast mit ganz viel Bundesliga:
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