Abschiebung: Grüne fordern Aufklärung vom Innenministerium
(maj) - Die Landtagsfraktion der Grünen hat vom baden-württembergischen Innenministerium vollständige Aufklärung darüber gefordert, wie es zu der Abschiebung zweier junger Frauen aus Tuttlingen nach Serbien kommen konnte. Die 23 und 22 Jahre alten Schwestern, die seit 20 Jahren in Deutschland leben, hatten vor zwölf Tagen ausreisen müssen. Nach der Ablehnung des Asylverfahrens hätten sich die Frauen „geduldet“in Deutschland aufgehalten, erklärt das in BadenWürttemberg für Abschiebungen verantwortliche Regierungspräsidium Karlsruhe.
„Wir wollen wissen, ob hier wirklich alle Spielräume gegen eine Abschiebung ausgeschöpft worden sind“, sagte Daniel Lede Abal, migrationspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, der „Schwäbischen Zeitung“. Die Ausweisung sei ein „neuer Fall falscher Abschiebepolitik“. Aus Sicht von Lede Abal ist klar, dass bei der Priorisierung im Innenministerium einiges falsch laufe. „Es kann nicht sein, dass offenbar gut integrierte Menschen zuerst abgeschoben werden.“Die aus dem Kosovo stammenden Schwestern waren in Tuttlingen zur Schule gegangen und hatten einen Arbeitsplatz.
In Tuttlingen und den sozialen Medien gibt es viel Unverständnis für die Abschiebung und Unterstützung für die Frauen. Eine Petition, die sich für die Wiedereinreise ausspricht, wurde bereits gestartet. Eine Demonstration ist geplant. Die Arbeitgeber der Frauen haben unbefristete Anstellungen angeboten, um die Rückkehr der Schwestern nach Deutschland zu erleichtern.