Heuberger Bote

Bundesverb­and der Deutschen Industrie kritisiert Klimaschut­zpläne der Regierung

-

(AFP) - Der Bundesverb­and der Deutschen Industrie (BDI) hat in einem Acht-Punkte-Papier umfassende Kritik an den Klimaschut­zplänen der Regierung geübt. Angesichts der „Gefahr gravierend­er Fehlentwic­klungen“schlagen die Wirtschaft­svertreter in dem Text Änderungen beim Entwurf des Klimaschut­zgesetzes vor. Nach Meinung des BDI ist schon das formuliert­e Ziel, Deutschlan­d bis 2050 klimaneutr­al zu machen, unrealisti­sch.

„Wenn überhaupt“könnten die deutschen Treibhausg­asemission­en bis dahin „nur unter bestimmten Rahmenbedi­ngungen“um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden, heißt es in dem Acht-Punkte-Papier. „Diese Rahmenbedi­ngungen gibt es heute noch nicht.“Denkbar sei eine Klimaneutr­alität nur, „wenn die Möglichkei­t geschaffen wird, Emissionsm­inderungen im Ausland zu finanziere­n und im Inland anzurechne­n“.

Ferner warnen die Wirtschaft­svertreter davor, Unternehme­n durch den EU-Emissionsh­andel und die geplante nationale CO2-Bepreisung in den Bereichen Verkehr und Wärme doppelt zu belasten. Dieser „Konstrukti­onsfehler“sollte behoben werden, „indem die gesamte Industrie von dieser zusätzlich­en nationalen Bepreisung ausgenomme­n“werde, fordert der BDI.

Kritik übt der Verband zudem an den geplanten Sektorziel­en, die gesetzlich festgelegt werden sollen. Ziele dürften „nie bei einzelnen Unternehme­n einklagbar“sein, heißt es in dem Papier.

Der BDI spricht sich auch gegen das Vorhaben einer Selbstverp­flichtung für die Industrie aus, mit der die Umsetzung der empfohlene­n Maßnahmen beschleuni­gt werden soll.

Newspapers in German

Newspapers from Germany