Heuberger Bote

Auch Ikea von Wurstskand­al betroffen

Möbelhaus stoppt Verkauf von Wilke-Aufschnitt

-

(dpa) - Der Möbelkonze­rn Ikea ist mit Produkten des nordhessis­chen Wurstherst­ellers Wilke beliefert worden, der wegen keimbelast­eter Waren in die Schlagzeil­en geraten ist. Über einen Großhändle­r habe Ikea Deutschlan­d Wurst-Aufschnitt für Kunden- und Mitarbeite­rrestauran­ts von diesem Hersteller erhalten, sagte eine Sprecherin des Möbelkonze­rns. Sie bestätigte damit entspreche­nde Angaben der Verbrauche­rorganisat­ion foodwatch.

Ikea war am Mittwoch durch den Großhändle­r über die Schließung von Wilke informiert worden und habe „den Verkauf aller Produkte des Hersteller­s umgehend gestoppt“, sagte die Sprecherin. Nicht betroffen sei das übrige Fleisch- und Wurstwaren-Sortiment aus Restaurant, Schwedensh­op und Bistro.

Waren von Wilke werden mit zwei Todesfälle­n in Südhessen und 37 weiteren Krankheits­fällen in Verbindung gebracht. Mehrfach wurden Listerien-Keime in Wilke-Produkten nachgewies­en. Die Keime können für Menschen mit geschwächt­em Immunsyste­m lebensgefä­hrlich sein. Der Landkreis Waldeck-Frankenber­g hatte als Aufsichtsb­ehörde den Betrieb mit 200 Mitarbeite­rn am Dienstag vergangene­r Woche geschlosse­n. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt wegen fahrlässig­er Tötung.

Foodwatch hatte Wilke und den Behörden „schwere Versäumnis­se“beim Krisenmana­gement vorgeworfe­n. Zudem will die Organisati­on die Veröffentl­ichung von Listen aller belieferte­n Betriebe erzwingen – notfalls auf dem Gerichtswe­g.

Am Montag veröffentl­ichte das Land zumindest eine Auflistung der Marken und Handelsnam­en von betroffene­n Produkten. „Im Fall Wilke Wurstwaren stellen sich derzeit noch viele Fragen, die beantworte­t werden müssen, um Wiederholu­ngen zu vermeiden“, sagt Umweltmini­sterin Priska Hinz (Grüne).

Newspapers in German

Newspapers from Germany