Finesse und Gefühl überzeugen Publikum
Das Bläserquintett Swabian Brass erntet in der Gosheimer Kirche frenetischen Applaus
- Es gibt musikalische Formationen, die haben einen klangvollen Namen. „Swabian Brass“, ein Bläserquintett aus der Region mit fünf begabten vornehmlich aus dem Schwabenland stammenden Musikern, gehört dazu. Ihnen eilt ein guter Ruf voraus. Das war vielleicht der Grund, warum am Sonntagabend so viele Musikliebhaber den Weg ins Gosheimer Gotteshaus gefunden haben.
Auf dem geografischen Höhepunkt ihrer jüngsten Konzertreise – also auf annähernd 900 Höhenmetern – gaben sie am frühen Sonntagabend in der Heilig-Kreuz-Kirche ein beachtenswertes Gastspiel mit vielen musikalischen Finessen, sehr zur Freude des vornehmlich fachkundigen Publikums, das mit viel Beifall und „Standing ovations“dieses Konzert honorierte.
Musikalischer Kopf dieser Formation ist Meinrad Löffler. Er, sowie Trompeter Thomas Michelfeld und Posaunist und Moderator Michael Müller und Bassist Antal Fenyvesi sind professionelle Musiker, während Hornist Bernd Kromer auch noch einem anderen Beruf nachgeht. In ihrer Gesamtheit aber lieferten sie einen Hochgenuss blasmusikalischer Kabinettsstückchen mit glanzvollen solistischen Perlen ab, die vom launigen Moderator Michael Müller mit „viel Spaß“angesagt wurden.
Was hätte besser zu einem Auftakt passen können als die brillante „Ankunft der Königin von Saba“von Händel mit sehr anspruchsvollen Trompeten-Eskapaden. Ganz anders dagegen Bachs getragenes „Air“, gefolgt von der mehr temperamentgeladenen „Badinerie“.
Den Tango als Grundlage verinnerlichten sich die Musikprofis in Piazzollas „Libertango“. Händels Oratorium lieferte die Grundlage für das anschließende Musikstück „Oh! Had I Jubal`s lyre“mit vielen brillanten Sequenzen. In „Tears of Pachelbel“offerierten Bassist Antal Fenyvesi und Trompeter Thomas Michelfeld ein lyrisches Zwiegespräch auf sanftmütigen Pfaden.
Mit überschäumendem, italienischen Temperament machten die fünf Musiker dann einen Sprung in die Heimat Antonio Vivaldis mit dem „Concerto C-Dur“, bevor sie einen alten Spiritual-Klassiker, „Nobody knows the troubles I´ve seen“, sehr gefühlvoll in Harmonien umsetzten. Wie im Himmel konnte man sich dann auch bei „Gabriela`s Song“fühlen, einem sehr empathisch wirkenden Lied voller Gefühle.
Schließlich mündeten die Darbietungen final in „The saints of Hallelujah“. Zwei Zugaben, „The Rose“und „Concerto de Aranquez“bildeten das Tüpfelchen auf dieses „Konzert-i“. Pfarrer Ewald Ginter, der diesen Auftritt eingefädelt hatte, war ebenso begeistert, wie das frenetisch applaudierende Publikum.